Sicherheitswirtschaft reduziert Piratenangriffe
Durch den verstärkten Einsatz von privaten Sicherheitskräften auf Seeschiffen haben sich im ersten Quartal dieses Jahres die Piratenangriffe gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt weltweit erheblich reduziert. Wurden im ersten Quartal 2012 noch weltweit 102 Piratenangriffe von dem Internationalen Schifffahrtsbüro (IMB) registriert, so reduzierte sich die Zahl der Angriffe im ersten Quartal 2013 erheblich auf nur noch 66 Angriffe, so die Informationen des Bundesverbands für Sicherheitswirtschaft (BDSW).
Im ersten Quartal dieses Jahres wurde kein Schiff unter deutscher Flagge mit privaten Sicherheitsdiensten an Bord angegriffen. „Diese positive Entwicklung ist im Wesentlichen auf den verstärkten Einsatz von privaten bewaffneten Sicherheitsdiensten auf Seeschiffen zur Gefahrenabwehr zurückzuführen. Durch deren Präsenz werden die Piraten abgeschreckt“, so BDSW-Hauptgeschäftsführer Dr. Harald Olschok. Nach einer Umfrage der weltweit tätigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhousecoopers AG unter 101 deutschen Reedereien setzen inzwischen 59 davon private bewaffnete Sicherheitsdienste ein. In den Jahren zuvor war die Zahl noch wesentlich niedriger: 2009: 12; 2010: 22, 2011: 33.
Neue Regelungen
Am 24. April hat das Bundeskabinett zwei neue Verordnungen beschlossen, die die Zulassung von bewaffneten privaten Sicherheitsdiensten zur Abwehr von Piraten auf deutschflaggigen Seeschiffen regeln. „Die beschlossenen Regelungen unterstreichen die gewachsene Leistungsfähigkeit und Qualität der deutschen Sicherheitswirtschaft zur Sicherung der Handelsflotten auf den Weltmeeren beim Schutz vor Piratenangriffen“, so Olschok. Der BDSW fordere die deutschen Reeder auf, beim Schutz ihrer Schiffe qualifizierte deutsche Sicherheitsunternehmen mit dieser schwierigen und verantwortungsvollen Aufgabe zu betrauen.
Eine Exportnation wie Deutschland sei auf sichere Handelswege mehr als andere Nationen angewiesen. „Unser Wohlstand hängt davon ab“, so Olschok. Deshalb müsse es vorrangige Aufgabe sein, Schutzinteressen der deutschen Wirtschaft auf dem Lande, aber auch auf dem Wasser von zugelassenen deutschen privaten Sicherheitsfirmen wahrnehmen zu lassen. Deshalb sei man zwingend auf ehemalige deutsche Soldaten angewiesen. Diese verfügen vielfach über besondere Expertise und praktische Erfahrungen für die Abwehr und Minimierung von Gefahren in In- und Ausland. „Dieses Potenzial gilt es, im Interesse der deutschen Volkswirtschaft besser und verstärkt zu nutzen“, so Olschok.
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