Zaundetektionssystem im belgischen Eisenbahnnetz
Infrabel, die Verwaltungsgesellschaft der belgischen Bahn, hat ein komplettes Zaundetektionssystem von Sorhea zum Schutz des Eisenbahnnetzes installiert.
Um seine Eisenbahngleise besser schützen zu können, setzt die belgische Bahn auf Zaundetektionssysteme. Ein am Zaun befestigtes Detektorkabel zur Vibrationserkennung reduziert beträchtlich die Gefahren an Gleisanlagen und verhindert Einbrüche und Beschädigungen an den Zäunen.
Belgische Eisenbahn sichert Gleisanlagen
Das Unternehmen Infrabel wurde 2005 im Zuge der Liberalisierung des Schienengüterverkehrs gegründet. 2018 zählte es über 10.000 Beschäftigte und erwirtschaftete einen Umsatz von rund 1,1 Milliarden Euro. Bis heute kümmert sich das Unternehmen um die Verwaltung, Wartung, Erneuerung und Entwicklung des gesamten belgischen Eisenbahnnetzes. Tagtäglich arbeitet man an der landesweiten Sicherung aller Gleisanlagen.
Seit 2012 war der Bahnhof Jambes auf der Strecke Namur-Dinant durch wiederholtes unbefugtes Betreten der Gleisanlagen zu einer der empfindlichsten Stellen des Bahnnetzes geworden. Zahlreiche Anwohner hatten die gefährliche Angewohnheit, anstatt den Bahnübergang zu nutzen, direkt über die Gleise zu gehen, um ihre Wohnungen schneller zu erreichen. In den letzten zehn Jahren waren dabei bereits drei Menschen ums Leben gekommen.
Zaundetektionssystem von Sorhea, um unbefugtes Überqueren zu verhindern
Deshalb sah sich Infrabel gezwungen, die Gleisanlagen einzuzäunen. Doch reichte dies allein nicht aus, um das gefährliche Verhalten zu unterbinden. Deshalb ließ das belgische Unternehmen 2015 Zäune installieren, die das unbefugte Überqueren der Gleise verhindern sollten. Diese Installation war zunächst erfolgreich und die Vorfälle gingen deutlich zurück. Doch wurde im Zuge der Installation Vandalismus an den Zaunanlagen festgestellt. Die Zäune wurden regelmäßig beschädigt oder sogar demontiert, was zu regelmäßigen Reparaturen führte.
Daher beschloss man, die abschreckende Wirkung des Zauns durch neue leistungsstarke Technologien noch zu verstärken und entschied sich für das Zaundetektionssystem G-Fence 600Z von Sorhea. Dank der Wahl des Detektorkabels, das Einbruchsversuche erfasst, sichert Infrabel nun Menschen, Bahngleise und Zaunanlagen gleichermaßen. Da mit der integrierten Zoning-Funktion bis zu zehn Erfassungszonen pro Steuereinheit erstellt werden können, ermöglicht G-Fence die Früherkennung von Einbruchsversuchen, und die Polizei kann sehr schnell eingreifen.
Zaunbewegung wird analysiert
Die Technologie basiert auf der Detektion mittels eines Beschleunigungssensors in drei Achsen, der die Bewegungen des Zaunes analysiert. Bei einem Einbruchsversuch werden Stöße/Vibrationen von den Bewegungssensoren erfasst und an Steuereinheiten weitergeleitet, die die Reaktion aller Sensoren auswertet. Ein Alarm wird ausgelöst, wenn eine konfigurierte Aktivierungsschwelle erreicht ist. Zur Vereinfachung der Installation kann das Zaundetektionssystem auch von einem Gebäude aus gesteuert werden, in dem eine 12-V-DC-Stromquelle zur Verfügung steht. Auch die Wartung des Systems ist durch einen integrierten Webserver sehr einfach: Fernwartung, Ferneinstellung der Empfindlichkeit und der Anzahl der Stöße sowie ein Ereignisprotokoll mit Zeitstempel (mit Lokalisierung der Einbruchstelle) stehen über eine Ethernetverbindung zur Verfügung.
Im Gegensatz zu marktüblichen Lösungen ermöglicht diese leicht zu installierende Technologie die Nachrüstung eines bereits vorhandenen Zauns ohne aufwendige Tiefbauarbeiten und sichert den Schutz über große Perimeter. Das Detektorkabel reagiert besonders auf Vibrationen, die durch Durchschneiden, Überklettern und Ausreißen von Zaunelementen verursacht werden.
Kombination von zwei Technologien
Zusätzlich zum Zaunsicherungssystem entschied sich Infrabel auch für die Installation einer Dome-Kamera an einem Mast. Bei jedem Versuch des Durchtrennens, Überkletterns oder Anheben des Zauns wird sofort die Kamera ausgelöst, die sich gezielt auf die Einbruchstelle richtet. Die Alarmauslösung funktioniert bei jeder Tages- und Nachtzeit, und die Alarmmeldung wird direkt an einen Kontrollposten weitergeleitet. So wird der Einbruchsversuch schnell erfasst und ermöglicht ein umgehendes Eingreifen vor Ort durch Sicherheitsdienste der Bahn oder die Polizei.
Das seit Juni 2019 installierte Zaundetektionssystem hat sich bereits bewährt. Inzwischen wurden noch weitere Standorte damit ausgerüstet, und Infrabel untersucht zurzeit neue Sicherungsprojekte, um noch mehr sensible Streckenabschnitte zu schützen.
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