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Rechnet sich das?

Teil 2

Nützliche Dreingaben

Ein weiterer Aspekt, den man mit dem Kunden auch unter der Prämisse der Investition diskutieren sollte, ist der Nutzen, den eine Videoanlage heute bieten kann. Längst muss sich das nicht mehr auf reine Live-Ansicht vom Betriebsgelände und den Zäunen beschränken, um potenzielle Übeltäter zu erkennen. Dank Intelligenz und softwareseitiger Unterstützung können Kameras heute vielfachen Zusatznutzen bieten, der sich für die Anwender auszahlt, das findet auch Waldemar Gollan: „Die Videotechnik bietet heute schon neben dem generellen Sicherheitsaspekt genügend Anwendungsfälle, in denen diese einen operative Mehrwert bieten kann. Ein Beispiel neben vielen anderen ist ein Einkaufszentrums in dem man die Mietpreise nach der Höhe der Besucherfrequenz staffelt. Dies ist mittels videobasierter Personenzählung durchführbar und erlaubt es, die Mietpreisgestaltung der Lage innerhalb des Objektes anzupassen. Stark frequentierte Bereiche, also hohes Besucheraufkommen, führen zu höheren Mietpreisen als nicht so stark frequentierte Bereiche. Zusätzlich können auch sowohl der Erfolg von Marketingaktionen in einzelnen Abschnitten bewertet werden als auch auf Basis der Analyse der Besucherströme angepasste Maßnahmen zielgerichtet geplant werden.“

Volkhard Delfs von Panasonic ergänzt: „Wir bieten beispielsweise auch Logistiklösungen, bei denen man mit Videotechnik Geschäftsprozesse optimieren kann. Konkret geht es den Logistikern natürlich um das schnelle und problemlose Auffinden von Paketen. Wir widmen uns aber auch anderen Themen, zum Beispiel der Gesichtserkennung, mit deren Hilfe man nützliche Informationen für den Marketingbereich generieren kann.“

Für Wilhelm Fischer ist das eine Frage der Kundenansprache: „Natürlich kann man diversen Mehrwert mit der Technik generieren, man muss sie aber dann auch richtig verkaufen und den Unternehmen klarmachen, welchen Vorteil sie von einer Videolösung haben. Nehmen nur einmal Unfälle auf dem Werksgelände, die sich schnell aufklären lassen, oder auch die Integration mit anderen Systemen zur Zeitsteuerung von Türen und Toren. Der Mehrwert kann sich aber auch in ganz banalen Dingen äußeren, etwa in Form von E-Mail-Benachrichtigungen bei Vorfällen, die direkt aus der Kamera kommen.“

Wilhelm Fischer, Geschäftsführer, Netzwerkservice Fischer
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Dirk Schiller von Dahua Technology stimmt zu: „Heute hat zum Beispiel im Bereich Retail neben der Geschäftsleitung auch die Marketingabteilung ein Interesse an den Möglichkeiten, die die Videoüberwachung mit sich bringt. Neben der klassischen Aufgabe kommen Themen abseits der Überwachung zum Tragen. Dazu zählen zum Beispiel das People Counting oder die Laufweganalyse. Eine Auswertung dieser Daten hilft dem Ladenbesitzer, seine Kunden besser zu verstehen, Prozesse anzupassen und am Ende des Tages seinen Umsatz zu steigern. Durch die Einbindung mehrerer Abteilungen lassen sich also auch Kosten verteilen.“

Was sind schon totale Kosten?

Bei allen größeren Investition legen Unternehmen heute meist eine Betrachtung nach dem Prinzip des Total Cost of Ownership, respektive gemäß der Gesamtbetriebskosten, zugrunde. In Sachen Transparenz ist das eine gute Idee, weil so eine gesamtheitliche Berechnung ermöglicht wird, welche nicht nur die einmaligen Anschaffungskosten berücksichtigt, sondern auch die anfallenden Kosten während der späteren Nutzung. Das Spektrum umfasst hier auch Energiekosten, Servicegebühren und Wartungsverträge sowie branchenspezifische weitere Faktoren. Kostentreiber und versteckte Kosten können auf diese Weise ermittelt werden.

Für Oliver Kopp von Axis Communications sollte man in der Sicherheitstechnik bei diesem Thema eine ganze Fülle an Aspekten berücksichtigen: „Gerade was Total Cost of Ownership angeht, muss man sich Gedanken machen, wie der Anwendungsfall aussieht. Welches Ziel möchte der Kunde letztlich erreichen? Auch technische Faktoren und Infrastrukturkosten spielen hier hinein, denn die Daten, die von den Kameras erzeugt werden, müssen übertragen und entsprechend gespeichert werden. Auch wichtig ist das Thema Schulung und Know-how. Hier geht es darum, die richtigen Produkte für den jeweiligen Einsatzzweck auszuwählen und sie später korrekt zu bedienen.“

Bertrand Völckers von Flir empfiehlt Folgendes: „Kunden haben oft ein festes Budget und überlegen, wofür sie es ausgeben sollen. Sie werden es eher für Dinge ausgeben, die sie begeistern. Das können geringe Fehlalarmraten sein oder bei großen Firmen auch CO2-Zertifikate durch Energieeinsparungen. Gerade bei Wärmebildkameras ist Total Cost of Ownership und Amortisation natürlich unser Thema.“

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