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Security on Tour 2018 8. Februar 2018

Klasse statt Masse

An sechs Stationen macht die Security on Tour (SOT) in diesem Jahr Halt. Auch in der zweiten Ausgabe der Roadshow geht es dem Veranstalter Eucamp wieder darum, die Fachbesucher mit den 22 Ausstellern ins Gespräch zu bringen.

Zeit für Kommunikation: Die Security on Tour macht in diesem Jahr noch am 16.02.2018 in Leipzig und am 20.02.2018 in Hamburg Station.
Zeit für Kommunikation: Die Security on Tour macht in diesem Jahr noch am 16.02.2018 in Leipzig und am 20.02.2018 in Hamburg Station.

Die Mehrmarken-Roadshow für Planer, Errichter und Investitions-entscheider wurde in diesem Jahr um die Station Wien erweitert, und begibt sich damit erstmals über die deutschen Grenzen hinweg. Auch das Spektrum der Aussteller erweitert sich: Neben Videoüberwachung, Sprachalarmierung und Sicherheitsmanagement sind heuer auch die Themen Zeiterfassung und Zutrittskontrolle auf der SOT zugegen.

Aufbewahrung im Depot

Erstmals stellt die Firma Kemas aus Oberlungwitz ihre Depot-Lösungen zur Aufbewahrung materieller Assets – von Fahrzeugschlüsseln bis hin zu Laptops oder Waffen – in Schubfachmodulen vor. Mit der richtigen Zutrittsberechtigung, die über eine PIN-Nummer, einen Transponder oder über Biometrie, können die Fächer des modularen Systems geöffnet werden. Im Hintergrund werden die Depots durch die Softwareplattform „KEMAS NET“ und ein Berechtigungsmanagement verwaltet, das beispielsweise verhindert, dass Türen geöffnet werden können, wenn die Dienstwaffe nicht in den Schrank zurückgelegt wurde.

Schnittstelle zur Zutrittskontrolle

Ebenfalls neu bei der SOT dabei ist die Firma PCS Systemtechnik, die ihre Lösungen für Zutrittskontrolle, Videomanagement, Besucherverwaltung und hochsicher Handvenenerkennung präsentiert. Dabei steht das Thema vernetzte Lösungen bei PCS im Vordergrund, daher zeigt das Unternehmen, wie bisher eigenständig geführte Gewerke mit integrativen Schnittstellen zusammenwachsen und in die Managementsoftware „DEXICON“ integriert werden können. Die Software für Zeiterfassung und Zutrittskontrolle ist über eine zertifizierte Schnittstelle an SAP angebunden. Für besonders hohe Sicherheitsanforderungen wird die biometrische Handvenenerkennung „INTUS 1600PS“ gezeigt.

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Komplettlösungen in der Videoüberwachung

Seit langem in der Videobranche unterwegs, und mittlerweile seit knapp zwei Jahren für Dahua Technology tätig, hat Arndt Badstieber zur Security on Tour 2018 die aktuellsten Sicherheitslösungen seines Unternehmens mitgebracht. Der Anbieter von Videoüberwachungs-kameras und NVR stellt nicht nur einzelne Komponenten bereit, sondern sorgt auch für Komplettlösungen, beispielsweise für Tankstellen. Hier erkennen Kameras Brände, Geräteausfälle, Terrorangriffe, Vandalismus, Notfälle, sie identifizieren KFZ-Kennzeichen, die auf der schwarzen Liste stehen, analysieren Stoßzeiten an Tankstellen und sorgen über eine integrierte Plattform für die richtige Reaktion in Notfällen. Dahua zeigt auch seine Videosicherheitslösung für öffentliche Busse, die neben der Aufklärung von Diebstählen und Verkehrsunfällen auch das Erkennen von Fahrerermüdung und die Flottenverwaltung abdeckt.

Kamerabilder per Drag & Drop auf den Monitor ziehen

Verkehrsmanagement, automatische Ereigniserkennung in Tunneln und Videolösungen für den Einzelhandel gehören zum Portfolio von Hanwha Techwin. Auf der SOT stellt das Unternehmen das neue „Wisenet WAVE“ in den Fokus, eine Videomanagement-software, die dem Anwender per Drag & Drop ermöglicht, sowohl Live- als auch aufgezeichnete Bildern auf einen Bildschirm oder auf eine Videowand zu ziehen sowie Layout und Größe anzupassen. Wird durch die Videoanalyse ein benutzerdefiniertes Ereignis erkannt, bekommt der Nutzer das entsprechende Bild sofort rot umrandet auf seinem Monitor angezeigt, und kann durch die Zeitintervall-Suche schnell im Verlauf zurückspringen, ohne die Übersicht zu verlieren. Auch der ortsunabhängige, mobile Zugriff über Smartphone und Tablet wird unterstützt.

Ebenfalls Lösungen aus dem Segment Videoüberwachung zeigen weitere Aussteller wie die gerade von Motorola aufgekaufte Firma Avigilon, Hikvision, Mobotix, Eneo und Idis, zur Datenspeicherung können Seagate Technology und Western Digital beraten, und zur Visualisierung von Kamerabildern an Monitoren ist Eizo als Experte vor Ort. Zum Thema Zutrittskontrolle präsentieren auch Dom und Iseo ihre aktuellen Lösungen.

Serverlose Kommunikation

Serverlose Kommunikation über Neurokom IP können die Fachbesucher am Stand der Firma Gehrke kennenlernen. Das Intercom-System arbeitet ohne zentrale Komponenten, sondern basiert auf einem neuronalen Netzwerk intelligenter Sprechstellen. Neben der Sprachkommunikation der Polizei gehört auch die serverlose Gebäudekommunikation in Krankenhäusern und an Schulen zum Portfolio des Düsseldorfer Anbieters. Gehrke zeigt auf der SOT auch, wie Aufzugsnotrufe großer Gebäudekomplexe sicher überprüft werden können, ohne dass ein Mitarbeiter alle Stationen ablaufen muss.

Ergänzt wird die Ausstellungsfläche durch eine Vortragsreihe von Keynote-Speakern, die aktuelle Sicherheitsthemen aufgreifen und die Möglichkeit zu Diskussionen bieten. In München informiert zum Beispiel Markus Groben (Groben Ingenieure) über die Wartung und Instandhaltung sicherheitstechnischer Anlagen mit Blick auf die Betreiberverantwortung und Betreiberhaftung.

Zeit für den persönlichen Austausch

Isaac Lee, Geschäftsführer vom SOT-Veranstalter Eucamp, freut sich Mitte der Roadshow-Reihe in München über die erfolgreiche zweite SOT. Für die Security on Tour 2018 haben sich im Vorfeld fast 1.000 Besucher angemeldet. Auf die sechs Stationen der Tour verteilt, bleibt den Fachbesuchern als auch den 22 Ausstellern genug Zeit, um vertiefende Gespräche zu führen, in denen auf die individuellen Anforderungen von Projekten dargelegt werden können. „Genau das ist im Vergleich zu großen Messen unsere Stärke: genügend Zeit für den persönliche Austausch zwischen Herstellern und Fachanwendern“, fasst Isaac Lee zusammen.

Damit dieser – auch von den teilnehmenden Unternehmen immer wieder lobend erwähnte – sozusagen familiäre Charakter der Veranstaltung erhalten bleibt, soll die SOT auch in Zukunft Klasse statt Masse bieten. Ein guter Überblick über die Produkte der Anbieter und informative Fachgespräche sind nach Einschätzung von Eucamp ab einer bestimmten Veranstaltungsgröße schlichtweg nicht mehr möglich. Deshalb plant Isaac Lee, die SOT auch in Zukunft für die Besucher übersichtlich zu halten. Denn bei über 40 Ausstellern wäre der familiäre Charakter, und damit ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal der Multi-Brands-Roadshow, sonst schnell verloren.

Britta Kalscheuer

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