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Anwendungsfelder für NFC 12. September 2012

Türöffner zu neuen Märkten

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Die NFC-Geräte speichern alle notwendigen Zutrittsregeln und übermitteln sichere Befehle an die preisgünstigen Leser. Vor allem für Innenanwendungen, Schließfächer oder Schutzschränke bieten sich hier interessante und preislich attraktive Lösungen an.

Günstig, aber sicher

Neben den Vorteilen hinsichtlich reduzierter Kosten und neuer Märkte bieten digitale Schlüssel und mobile ID-Merkmale aber auch Sicherheitsvorteile. So werden Nutzer viel eher den Verlust oder Diebstahl eines Mobiltelefons mit enthaltenen Zutrittsrechten anzeigen, als sie es mit Karten für gewöhnlich tun. Darüber hinaus ermöglichen es die Smartphones, schnell und einfach auf die hinterlegten Sicherheitsparameter zuzugreifen und diese anzupassen.

In herkömmlichen Anwendungen, etwa beim Geldabheben am Automaten sind zwei Sicherheitsaktoren erforderlich: einmal die Plastikkarte und dann die PIN. Mit einer NFC-Lösung kann eine solche Zwei-Faktoren-Authetifizierung automatisch eingeschaltet werden, sobald sie notwendig wird. So lässt sich relativ schnell eine Anwendung auf einem NFC-fähigen Telefon mit digitalen Schlüsseln installieren, die beispielsweise eine vierstellige PIN abfragt, bevor ein Türöffnungsbefehl übermittelt wird. So wird die Multi-Faktor-Authentifizierung ein in Echtzeit gemanagter Prozess.

Zukünftige Anwendungen

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In Zukunft eröffnen sich vielfältige neue Anwendungsfelder. Airlines etwa nutzen heute oft QR-Codes für den Boarding-Prozess. Anwender haben jedoch reges Interesse gezeigt, künftig Smartphones als mobile Bordkarten einzusetzen. In Japan sind bereits mehrere NFC-Payment-Lösungen im Einsatz – etwa in Restaurants, U-Bahnen, Taxis oder an Verkaufsautomaten. Auch für Universitäten ist der Einsatz sehr interessant, wenn Studenten ihre Handys für Zutritt, Parklösungen, Einkäufe, Nahverkehr, Bücherei oder als Ausweis bei Prüfungen oder zum Log-in an Computern einsetzen können.

Auch für momentan wachsende Branchen, wie etwa Ladestationen für Elektroautos, ist die Technik vielversprechend. Fahrer können auch hier problemlos mittels NFC bezahlen. Für den Gesundheitssektor kann die Technik ebenfalls interessant werden – beispielsweise, um den Zugang zur persönlichen Krankengeschichte zu gewähren. Patienten könnten im Krankenhaus statt einen Fragebogen auszufüllen, im Notfall einfach ihr Telefon präsentieren. Unabhängig von der konkreten Anwendung können mobile Merkmalsträger für eine wesentliche Vereinfachung der Nutzung sorgen – die Vergabe, Übermittlung und Bearbeitung von digitalen Schlüsseln in der individuellen „elektronischen Brieftasche“ des Nutzers sorgt für Komfort und Flexibilität.

Da auch Zutrittskontrollentscheidungen und deren Protokollierung statt im Schloss nun im NFC-Handy stattfinden, wird es deutlich einfacher, Gebäude und Anlagen mit nicht vernetzten Lesern und Schlössern unter Zuhilfenahme von drahtlos übermittelten Schlüsseln effektiv abzusichern. Gleichzeitig ist es unproblematisch, festzulegen, wer wann und wo einen digitalen Schlüssel nutzen darf.

Offene Technologie

HID Global arbeitet eng mit führenden Mobilgeräteherstellern und NFC-Chip-Lieferanten zusammen, um die nächste Generation von NFC-Technik sicher und direkt in die Smartphones zu integrieren. Der Schlüssel zu den künftigen Sicherheitsanwendungen nennt sich bei HID Secure Identity Objects (SIO). Ein integraler Bestandteil der neuen iClass-Leserplattform ist die Fähigkeit, SIO-Gerätedaten zu verarbeiten. SIO-fähige Produkte führen die gleichen Funktionen aus wie herkömmliche Karten und Leser, nutzen aber eine deutlich sicherere, flexiblere und erweiterbare Datenstruktur.

SIOs funktionieren innerhalb der „Trusted Identity Platform“ von HID, die sicherstellt, dass alle Endgeräte und Medien überprüft und Transaktionen jederzeit vertrauenswürdig abgewickelt werden. Dieses System verwaltet die Virtualisierung von traditioneller Zutrittskontrolltechnik. In Kombination mit den bewährten SIM-Karten aus den Mobiltelefonen lässt sich so ein extrem sicheres Umfeld für eine SIO-basierte Zutrittskontroll-Infrastruktur schaffen.

Geräteunabhängig

SIOs arbeiten geräteunabhängig und bieten eine zusätzliche Sicherheitsebene oberhalb des geräteeigenen Schutzes. Sie agieren als Datencontainer, der sicher Authentifizierung und Verschlüsselung gewährleistet. Deshalb können sie sowohl auf herkömmlichen kontaktlosen Speicherkarten als auch auf Mikrocontrollerkarten, NFC-Smartphones oder anderen Medien eingesetzt werden. Weil die SIOs über spezielle individuelle Merkmale an bestimmte Geräte geknüpft werden, verhindern sie Kartenklonen und ermöglichen über den offenen Standard gleichzeitig die Nutzung von vielfältigen Datentypen. So sind vielfältige Multianwendungen realisierbar, inklusive Biometrie, Kantinenabrechnung oder Zeiterfassung.

Die neuen Zutrittslösungen von HID unterstützen die komfortablen digitalen Schlüssel und ID-Merkmale in Smartphones und anderen mobilen Geräten. Nutzer müssen sich daher nicht länger um verlegte und verlorene Karten oder Schlüssel sorgen. Das selbe Smartphone, das auch für Telefonate, E-Mail, Internet oder die Navigation genutzt wird, kann nun auch für die Türöffnung sowie eine breite Palette an weiteren Funktionen genutzt werden. Dies erhöht die Nutzerzufriedenheit, erweitert die Anwendungsbreite und erhöht zudem die Sicherheit.

Dr. Tam Hulusi ist Senior Vice President bei HID Global

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