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Videosicherheit 25. Oktober 2023

Transparente Logistik-Prozesse dank Videotechnik

Warum Videotechnik gerade in der Logistik weit mehr als nur ein Garant für Sicherheit ist. 

Logistiker können Analysedaten flächendeckend in der erforderlichen Qualität erfassen – mit einer minimalen Anzahl an Kameras.
Logistiker können Analysedaten flächendeckend in der erforderlichen Qualität erfassen – mit einer minimalen Anzahl an Kameras.

Die Videoüberwachung befindet sich derzeit mitten in einem spannenden Entwicklungssprung: Moderne Lösungen sind durchweg IP-basiert und somit komplett in digitale Systeme integrierbar. Mit der immer weiter gehenden Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) ergeben sich viele Anwendungsmöglichkeiten, die bis vor kurzem noch nicht vorstellbar waren. Insbesondere die Logistik kann mit dieser „Videoinformationstechnologie“ Prozesse transparenter gestalten und bisher ungenutzte Potenziale ausschöpfen.

Bildgestütztes Prozessmanagement in der Logistik

Für Logistiker ist es wichtig, sich möglichst schnell einen möglichst guten Überblick über die Vorgänge innerhalb der Halle, bei den Gefahrenübergängen, etc. zu verschaffen. Dabei gilt: Je weniger Kamerabilder, desto besser der Überblick und die Nachvollziehbarkeit. Die sogenannte Multifocal-Sensortechnologie, wie sie etwa bei den patentierten Panomera-Kamerasystemen zum Einsatz kommt, kombiniert mehrere Sensoren unterschiedlicher Brennweite in einem optischen System. Dadurch können Bediener im zusammengesetzten Gesamtbild eines sehr großen Areals beliebig viele Detailaufnahmen per Mausklick betrachten. Diese Kombination von Überblick und Detail verbessert das Erkennen und Verfolgen von Zusammenhängen wesentlich, und die Anzahl der benötigten Kameras und Infrastruktur (Masten, Kabel, Netzwerk, usw.) verringert sich um ein Vielfaches. Dies reduziert die Gesamtbetriebskosten und verbessert schlussendlich die Gesamtqualität der Logistik-Dienstleistung.

Echtzeitkontrolle über Frachtgüter dank Video

Die Fehlplatzierung von Sendungen ist eine weitere bekannte Herausforderung, vor allem in der Stückgutlogistik. Das automatische Verknüpfen von Videobildern mit Paketstücknummern ermöglicht sehr schnelle und automatisierte Recherchen und eine rasche Lokalisierung der fraglichen Packstücke. Bei intelligenten, video-basierten Systemen findet eine framegenaue Synchronisation der verschiedenen Scan-Events mittels Zeitservern statt. Diese ermöglicht ein schnelles Zuordnen der entsprechenden Video-Sequenzen. Dadurch verringert sich der Zeitaufwand bei der Verfolgung von Packstücken um ein Vielfaches.

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Visuelle Kontrolle nach „DIN-Standard“ für Yard Management und Sicherheit

Neben der Sicherheit ist die visuelle Kontrolle und Dokumentation der Vorgänge ein wesentlicher Zweitnutzen von Kamerasystemen im Außenbereich. Stichwort Videounterstützung beim Yard Management, Schadensmanagement und Beweissicherung bei Unfällen. Besonders wichtig ist für Logistiker dabei die detailgenaue Nachvollziehbarkeit von Vorgängen und die Gerichtsverwertbarkeit der Bilder. In der DIN EN 62676-4 ist genau festgelegt, welche „Auflösungsdichte“ in Pixel pro Meter (px/m) welche Erkennbarkeit ermöglicht. So kann bei einer Auflösungsdichte von zum Beispiel mindestens 250 px/m davon ausgegangen werden, dass ein Richter mit hoher Wahrscheinlichkeit das Videobild einer Person zur eindeutigen Identifizierung anerkennen wird. Kamerasysteme, die es ermöglichen, ein möglichst großes Areal abzudecken, ohne dass dabei die nötige Mindestauflösungsdichte unterschritten wird, sind hier klar von Vorteil. Sie ermöglichen es, auch beim Yard-Management möglichst große Zusammenhänge lückenlos zu erfassen, was mit zunehmender Anzahl von Überwachungskameras und Bildschirmen schwierig wird.

Beispiel Yard Management: Multifocal-Sensorsysteme erlauben das Aufziehen beliebig vieler „Detail-Zooms“ in einem Gesamtzusammenhang.
Beispiel Yard Management: Multifocal-Sensorsysteme erlauben das Aufziehen beliebig vieler „Detail-Zooms“ in einem Gesamtzusammenhang.

Automatisches Erkennen von Fehlalarmen am Perimeter

Im Außenbereich ist die hohe Anzahl von Fehlalarmen beim Perimeterschutz häufig ein Problem. Moderne Videosysteme arbeiten hier inzwischen mit KI-unterstützter Objektklassifizierung. So geben die Systeme nur noch die relevanten Vorfälle als Alarm weiter. Das ist immer dann, wo zum Beispiel mit einer definierten Wahrscheinlichkeit ein menschlicher Eindringling oder ein Fahrzeug erkannt wird. Das entlastet das Wachpersonal und erhöht die Sicherheit. Wie auch beim „videounterstützten Yard Management“ bieten hier Technologien, die mit wenigen Kameras auskommen – wie etwa die Multifocal-Sensortechnik – den Vorteil von niedrigeren Gesamtbetriebskosten bei gleichzeitig besserem Gesamtüberblick.

Wirksame Videoanalytik braucht gute Datenqualität

Der „Smart Perimeter“ ist lediglich ein Beispiel für das sich rasant entwickelnde Feld der Videoanalytik. Hier entstehen in schneller Folge neue Lösungen, von Personenzählung über Objekteklassifizierung verschiedenster Art bis hin zum Erkennen von Gefahrenmomenten.

Unabhängig von der Anwendung unterschätzen Entscheider häufig, was die Grundvoraussetzung für eine gute Analyse ist, nämlich eine gute Datenqualität. Diese ist bei der Videoanalyse gleichzusetzen mit der Bildqualität. Deshalb sind Logistik-Verantwortliche gut beraten, bei der Auswahl ihrer Kamerasysteme darauf zu achten, dass sie über möglichst große Bereiche eine gleichbleibende Mindestbildqualität definieren können. So ist man – neben zum Beispiel einer sicheren Gerichtsverwertbarkeit – auch gut gerüstet für aktuelle und vor allem auch zukünftige Analyseaufgaben.

Josua Braun, Marketing Director, Dallmeier Electronic GmbH & Co.KG.

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