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Haftpflicht 1. Dezember 2011

Mangelnder Produktschutz bei Medizintechnik

„Made in Germany“ gilt in der Medizintechnik nach wie vor als echtes Gütesiegel, und Deutschland gehört in dieser Branche weltweit zu den führenden Exporteuren. Das setzt die überwiegend mittelständischen Hersteller von Medizintechnikprodukten aber auch einem immer komplexeren Produkthaftungsrisiko aus.

Anders als die großen Konzerne verfügt jedoch gerade der Mittelstand oft nur über einen ungenügenden Versicherungsschutz für diese Risiken. Eine neue branchenspezifische Haftpflichtversicherung bildet diese Risiken jetzt ab.

Aufgrund des starken Wachstums der Medizintechnik-Branche in den letzten Jahren wurden von den Herstellern sehr viele neue Produkte auf den Markt gebracht. Deren zunehmend weltweiter Einsatz hat die Kosten im Schadenfall darüber hinaus enorm erhöht. Für die größeren und börsennotierten Unternehmen der Branche gehört eine internationale Produkthaftpflicht deshalb bereits zum Standardprogramm ihres Risikomanagements. Bei den vielen hundert mittelständischen Medizintechnikherstellern entsteht gerade erst ein Problembewusstsein gegenüber der Deckungslücke in der Produkthaftung.

Marsh Medtech-Police

Mit dem von Marsh gemeinsam mit zwei führenden Versicherern neu entwickelten Absicherungskonzept ist ein Risiko versicherbar, das sonst meist nur unzureichend oder überhaupt nicht abgedeckt ist – auch für Nischenprodukte. Dabei wird auch berücksichtigt, dass für bestimmte Produktgruppen klinische Zulassungsstudien notwendig sind, die ebenfalls mitversichert werden können.

Viele Medizintechnikprodukte waren zudem bislang auch aufgrund der geringen Gesamtvolumina bei hohem Schadenpotential nicht versicherbar. Für Unternehmen ist die Deckung auch in Form einer sogenannten Exzedentenlösung verfügbar. Dabei werden die Produkthaftungsrisiken mehrerer Medizintechnikhersteller in einen gemeinsamen Pool zusammengenommen und so versicherbar gemacht. Dennoch schließt jedes Unternehmen eine einzelne, auf seine spezifischen Risiken abgestellte Police mit entsprechend individuell kalkulierter Prämie ab. Denn je nach Produktart oder Exportregion sind die Risiken der einzelnen Hersteller sehr verschieden.

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Besondere Branchenrisiken

Obwohl Schäden bei Medizintechnikprodukten nur selten bekannt werden, gab es in den letzten Jahren eine stark steigende Zahl an Schadenersatzprozessen und Produktrückrufen, die jetzt in der Marsh Medtech-Police versicherbar sind. Öffentlich wurden beispielsweise ungenügend geschützte Kabel an Krankenhausbetten, rostende Implantate und abscherende künstliche Hüften. In jedem dieser Fälle standen Produkthaftungskosten in Existenz bedrohender Höhe zur Diskussion.

Wird dem Hersteller ein Problem bekannt, muss er zunächst alle Verwender unterrichten. Schon hier können die Kosten schnell Millionenhöhe erreichen, wenn Tausende von Krankenhäusern und Arztpraxen ermittelt und informiert werden müssen. Kommt es darüber hinaus zu Regulierungs- oder Rückrufpflichten oder sogar zu Personenschäden, kann ein Produktschaden das Unternehmen schnell existenziell bedrohen.

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