Bei der Diskussion mit über 70 Oberstufenschülern aus Bochum, Castrop-Rauxel und Duisburg unterstrich Friedrich P. Kötter, Geschäftsführer des zur Kötter Unternehmensgruppe gehörenden Westdeutschen Wach- und Schutzdienstes Fritz Kötter, die Gefahren des öffentlichen Investitions-Rückstaus, zunehmender Bürokratiebelastungen oder politisch motivierter Entscheidungen wie der „Rente mit 63“ für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland.
Auf Augenhöhe mit der Geschäftsführung Wirtschaftsthemen diskutieren: Diese Gelegenheit bot sich jetzt Oberstufenschülern der Graf-Engelbert-Schule aus Bochum, des Berufskollegs Castrop-Rauxel und der Theodor-König-Gesamtschule aus Duisburg. Sie hatten eine Menge Fragen an Friedrich P. Kötter: Wie ist die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung des seit mehr als 80 Jahren aktiven Familienunternehmens? Worin besteht die Wettbewerbsstrategie der Unternehmensgruppe in den Märkten für infrastrukturelle Gebäudedienste mit mehr als 40.000 Marktbegleitern? Welche Perspektiven bieten sich Berufseinsteigern?
In der Diskussionsrunde und bei der Ausbildungsbörse erfuhren die Schüler, dass die bundesweit tätige Unternehmensgruppe vielfältige Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten bereithält. So beschäftigt das Familienunternehmen neben den zirka 135 Auszubildenden auch mehrere Trainees. Für das im Sommer startende Ausbildungsjahr bietet Kötter bundesweit mehr als 70 Ausbildungsplätze, davon rund 15 in Dortmund, Duisburg und Essen. Ausgebildet wird
zum Beispiel zum Kaufmann und zur Kauffrau für Büromanagement, zum Personaldienstleistungskaufmann, zum IT-Systemelektroniker und zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit. Nach der Ausbildung bestehen gute Übernahmechancen und vielfältige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten.
Systemlösungen unterstreichen Innovationsstärke
Mit Blick auf die wirtschaftliche Lage betonte Friedrich P. Kötter, dass die Beschäftigtenzahl im vergangenen Jahr um 1.200 auf 16.700 Mitarbeiter (+7,7 Prozent) erhöht werden konnte. Der Umsatz nahm 2014 auf 418 Millionen Euro (+9,1 Prozent) zu und erreichte ebenfalls einen Höchststand. „Getragen wurde diese Entwicklung zum einen durch Neuaufträge und Auftragserweiterungen, bei den wir speziell mit den maßgeschneiderten Systemlösungen aus Sicherheitsdiensten und -technik erneut unsere Innovationsstärke unter Beweis stellen konnten. Gleichzeitig bildete die Übernahme des Top-20-Sicherheitsdienstleisters OSD Schäfer GmbH & Co. KG die zweite Wachstumssäule.“
Für 2015 peilt die Unternehmensgruppe weiteres Wachstum an. „Diese Zielsetzung wird bei uns als unternehmensnahem Dienstleister maßgeblich vom Verlauf der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung beeinflusst“, erklärte Friedrich P. Kötter. „Diese aber steht durch internationale Faktoren wie den Ukraine-Konflikt und die weiter schwelende Euro-Krise nach wie vor auf unsicherem Fundament. Zudem wirken auf nationaler Ebene, neben der hohen Steuer- und Abgabenquote, insbesondere die stetig steigenden Bürokratiebelastungen, die weiter abnehmende Investitionssicherheit in Deutschland und der zunehmende Arbeitskräftemangel hemmend für eine dynamischere Wirtschaftsentwicklung.“
Daher nutzte das Persönliche IR-Mitglied den Wirtschafts-Dialog zu einem Plädoyer für eine wirtschaftsfreundlichere Politik. „Investitions-Rückstau gerade bei der Verkehrsinfrastruktur, der 2014 allein in NRW als Stauland Nummer eins zu fast 280.000 Kilometern Stillstand führte; stetig steigende Bürokratie wie zuletzt beim flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn; Einführung der Rente mit 63, die neben den Folgekosten vor allem den fortschreitenden Arbeits- und Fachkräftemangel weiter forciert: Dies alles sind Hemmschuhe für den Standort Deutschland im globalen Wettbewerb.“
Live-Erlebnis an den Praxisstationen
Neben der Diskussion mit der Geschäftsführung standen Praxisstationen im Fokus. Dabei warfen die Schüler einen Blick hinter die Kulissen der rund um die Uhr besetzten Notruf- und Serviceleitstelle (NSL), lernten Näheres über die Ausbildung von Feuerwehrkräften mit dem mobilen Brandsimulator Kötter Fire Eagle kennen, konnten am Brandschutzmobil mit dem Feuerlöscher selbst kleinere Flammenherde bekämpfen und erfuhren bei der Präsentation an einem Geldtransporter mehr über die wichtige Rolle der privaten Dienstleister für den Geldkreislauf.