Das Modell NXB-980IR3516M B der Marke Eneo verfügt über einen 1/2,8 Zoll großen CMOSSensor, der eine maximale Auflösung von 1.920 mal 1.080 Pixeln liefert – kleinere Bildformate sind ebenfalls einstellbar. Im Bullet-Gehäuse verbaut ist ein Variofokal-Objektiv mit 3,5 bis 16 Millimetern Brennweite. Der Encoder der Kamera bietet konfigurierbares Dreifach-Streaming in den Formaten H.264, MPEG-4 sowie M-JPEG. Die implementierte Tag/Nacht-Umschaltung ermöglicht Rund-um-die-Uhr-Überwachung – die minimale Beleuchtungsstärke (bezogen auf Blende 1,8) wird in diesem Zusammenhang mit 0,2 Lux in Farbe sowie 0,0 Lux in Schwarzweiß (Infrarotmodus) angegeben. Zur weiteren Ausstattung gehören unter anderem: IR-LEDs, 2D-Rauschunterdrückung, Gegenlichtkompensation, Belichtungsautomatik, automatischer Weißabgleich, Privatzonen, SD-Aufzeichnung sowie Open-VPN-Unterstützung.
Einrichtung
Die Eneo-Kamera lässt sich trotz des massiven, gemäß IP67 geschützten Bullet-Gehäuses gut installieren – im Prinzip genügt es, das Netzwerkkabel anzuschließen, da die Kamera über PoE mit Strom versorgt wird. Ein externer Stromanschluss für zwölf Volt ist ebenso verfügbar. Ansonsten sind die Schnittstellen recht übersichtlich: Audio- oder Alarmein- und -ausgänge sind nicht vorhanden. Die Kamera ist zügig betriebsbereit und kann im Nachgang über das Browser-Interface konfiguriert werden. Das Menü wurde logisch und intuitiv gestaltet. Alle Funktionen sind schnell gefunden und können individuell angepasst werden. Der Onvif-Standard wird in der Version Profile S unterstützt.
Bildqualität
Der Bildeindruck bei Normalbeleuchtung ist subjektiv angenehm und wirkt im Fall des Aufbaus mit Motivtisch knackig, ohne zu Lasten der Dynamik oder Zeichnung zu gehen. Sowohl helle wie auch dunkle Partien werden detailreich dargestellt. Das Bild ist geprägt von guter Schärfe und Auflösung. Farben und Hauttöne werden relativ kräftig, aber dennoch ausreichend neutral reproduziert. Rauschen und andere Artefakte treten kaum in Erscheinung. Die Wiedergabe des Testcharts fällt ähnlich aus. Die Dynamik ist auf gutem Niveau, und auch die Farbfelder lassen sich einwandfrei differenzieren. Dank der hohen Schärfe können auch kleinere Schriften gut gelesen werden.
Der Encoder der NXB-980IR3516M B liefert im Test eine solide Leistung. Bei 720p-Auflösung erzielt er bei ruhender Vorlage eine minimal schwankende Bitrate von etwa 4,2 Megabit pro Sekunde. Die Bildfrequenz liegt ebenfalls sehr konstant bei 25 Bildern pro Sekunde. Kommt starke Bewegung hinzu, fällt die Reaktion recht gering aus, die Datenrate steigt kaum – 4,5 Megabit werden erzielt. Die volle Bildfrequenz bleibt erhalten. Anzumerken ist zudem, dass der Encoder bei Szenen mit starker Bewegung oder sehr feinen Strukturen hin und wieder deutliche Kompressionsartefakte produziert.
Schwieriges Licht
Bei schwacher Beleuchtung erzeugt die Kamera ein insgesamt mehr als brauchbares Bild, das jedoch unter erhöhtem Rauschen und einem magentafarbenem Stich leidet. Dementsprechend weniger natürlich und differenziert fällt die Wiedergabe der Farbfelder aus. Auch die Auflösung sinkt in Folge des Rauschens. Davon abgesehen bleibt die Bildschärfe auf einem recht hohen Niveau. Auch die Dynamik wird, abgesehen von einem leicht zu dunklen Bildeindruck, gut genutzt. Trotz Schummerlicht ist noch ausreichend Zeichnung in den Schattenpartien vorhanden.
Im Gegenlicht zeigt das Eneo-Modell eine bessere Leistung. Zwar ist auch hier ein genereller Rotstich wahrnehmbar, jedoch geht dieser angesichts der extremen Lichtverhältnisse durchaus in Ordnung. Farben und Hauttöne bleiben weitgehend erkennbar. Auch die Dynamik ist – trotz fehlender WDR-Funktion – überraschend gut. Alle wesentlichen Bildteile sind gut erkennbar. Auch das Rauschen hält sich in Grenzen und betrifft in erster Linie die dunklen Partien. Das Überstrahlen um die Gegenlichtquelle ist nur moderat ausgeprägt, das übrige Bild leidet kaum.
Die Reaktion der Automatik auf das Einschalten der Lichtquelle fällt sehr flott aus, die Kamera regelt gut nach. Beim Ausschalten dauert der Vorgang dagegen etwas länger.
Michael Gückel
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