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Sprinkler im Hochhaus 18. September 2013

Löschen auf hohem Niveau

Anfang 2012 wurde das viertgrößte Bürohochhaus Deutschlands, der Frankfurter Tower 185, nach 33-monatiger Bauphase fertiggestellt. Für alle Beteiligten des Bauvorhabens war klar: ein auf die Besonderheiten des Hochhauses angepasster Brandschutz ist unabdingbar.

Die Econaqua Sprinklergruppe wurde im Frankfurter Tower 185 auf 49 Stockwerken verbaut.
Die Econaqua Sprinklergruppe wurde im Frankfurter Tower 185 auf 49 Stockwerken verbaut.

Der Tower 185 bietet er mit seinen 49 Stockwerken, 200 Metern Höhe und über 100.000 Quadratmetern Bürofläche eine wichtige Arbeitsstätte Mitten in Frankfurt am Main. Damit spielt auch die Personensicherheit in einem derart komplexen Hochhaus eine wichtige Rolle, denn Brandrisiken in Hochhäusern können sehr vielseitig sein und von Kurzschlüssen an defektem elektronischem Büro-Equipment bis hin zu menschlichem Fehlverhalten durch unerlaubtes Rauchen reichen.

Sprinklerpumpen sorgen für Druck

Mit über 20.000 Sprinklern werden die Büroflächen heute geschützt. Die Pumpenanlage für die Sprinkleranlage besteht aus insgesamt neun Sprinklerpumpen – je drei pro Druckstufe mit einer entsprechenden Kaskadierung von zwölf, 22 beziehungsweise 26 bar. Somit wird sichergestellt, dass im gesamten Sprinklerrohrnetz unabhängig von der Höhe des Stockwerkes im Bedarfsfall das Löschwasser mit ausreichendem Druck zur Verfügung steht. Darüber hinaus speist eine Wandhydrantenanlage mit zwei frequenzgesteuerten Hochdruckdoppelpumpen insgesamt 275 Wandhydranten in den Büroflächen und Fluren. Die Wandhydranten bieten in jedem Stockwerk verschiedene Wasserentnahmestellen und dienen Feuerwehr und Personen zum ersten schnellen manuellen Löscheingriff. Zusätzlich stehen dafür auch 663 Feuerlöscher im Gebäude zur Verfügung. Auch im baulichen Brandschutz wurde etwas getan: Über 2.000 Brandabschottungen wurden während der Bauphase verbaut.

150 Meldepunkte vernetzt

Das Herzstück des aktiven Brandschutzes im Tower 185 ist aber die Brandmelder- und Löschsteuerzentrale. Hier laufen sämtliche Signale aller eingesetzten Brandmelder und Sensoren aus den 49 Stockwerken zusammen. Hierfür wurden im Gebäude sechs Minimax Brandmelder- und Löschsteuerzentralen FMZ 5000 installiert. Mit über acht Kilometern Kabel wurden 150 Meldepunkte vernetzt. Darüber hinaus wurden auch die Türkontakte der Wandhydrantenschränke eingebunden, sodass beim Öffnen umgehend eine Meldung in der Zentrale aufläuft.

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Um den hohen Nachhaltigkeitsansprüchen des „Green“ Tower 185 gerecht zu werden, wurden Komponenten verbaut, die einen effizienten Wassereinsatz ermöglichen. Somit wurden beispielsweise Zonecheck-Armaturen für den schnellen und einfachen Test von Strömungsmeldern installiert. Eine Entnahme von größeren Wassermengen ist damit nicht mehr erforderlich.

Feinsprüh-Löschanlage im Taunus Turm

Brandschutz gewährleistet Minimax derzeit ebenfalls beim Bau des neuen Taunus Turms. Dieses Hochhaus verfügt bei Fertigstellung über eine Gebäudehöhe von 170 Metern mit 44 Stockwerken. Die Büroflächen werden hier durch eine Sprinkleranlage mit insgesamt 18.500 Sprinklern in zwei Druckzonen geschützt.

Durch die Kombination der Sprinkleranlage mit einer Minifog Ecoaqua Feinsprüh-Löschanlage, die einen Betriebsdruck bis 16 bar ermöglicht, konnte beim Taunus Turm eine Druckzone eingespart werden. Die Niederdruck-Feinsprühtechnik bietet Gebäudeschutz durch geringere Rohrquerschnitte und dadurch geringeren Platzbedarf. Im Brandfall öffnen K-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) reduzierte Feinsprühsprinkler in unmittelbarer Nähe des Brandherds und bekämpfen den Brand mit deutlich weniger Wassermenge, als bei klassischen Sprinkleranlagen. Auch hier wurde eine Wandhydrantenanlage installiert, die mit einer frequenzgesteuerten Hochdruckdoppelpumpe insgesamt 212 Wandhydranten in den Büroflächen und Fluren versorgt.

Grundsätzlich ist auch für die zur Infrastruktur gehörenden Bereiche wie Steigeschächte, Leitwarten oder Serverräume ein auf die Anforderungen zugeschnittener Brandschutz essentiell. Dies sollte Brandschutzlösungen für alle Risikobereiche berücksichtigen, um speziell auf Hochhäuser ausgerichtete Lösungen unter Einhaltung aller Richtlinien anbieten zu können.

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