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Cool gelöst

Die Lagerhalle des Reifenhändlers Tyre World GmbH aus Dortmund musste brandschutztechnisch aufgerüstet werden. Eine besondere Herausforderung war die hohe Frostgefahr in der Halle.

Tyre World Dortmund: Sprinkleranlage schützt auch bei starkem Frost.
Tyre World Dortmund: Sprinkleranlage schützt auch bei starkem Frost.

Das knapp 9.500 Quadratmeter große Lager in Leichtbauweise mit Giebeldächern hat eine Hallenhöhe von 8,50 Metern. Die Dachkonstruktion besteht aus Gitterbindern und aufliegenden Holzbindern, die die bestehende Dachabdeckung aus Eternit tragen. Etwa 90 Prozent der Lagerfläche dient als Reifenlager, mit einer zulässigen maximalen Lagerhöhe von 6,30 Metern. Die Reifen werden in verschiebbaren Gitterboxen eingelagert. In der Halle befinden sich auch zwei Büro- und Sozialtrakte, die zweigeschossig ausgeführt sind.

Die Firma GFA mbH installierte eine Sprinkleranlage als Nassanlage. Da in der Halle jedoch Frostgefahr bis -27 Grad Celsius besteht, wurde das Sprinklerrohrnetz mit dem Frostschutzmittel Calancool gefüllt. Die beiden Bürobereiche sind nicht frostgefährdet und somit nur mit Wasser gefüllt und an das Hallenrohrnetz angeschlossen.

    Gemäß dem Brandschutzkonzept wurde die Anlage wie folgt ausgelegt:
  • Lagersprinkler K360 (ESFR), 74 Grad Celsius Auslösetemperatur,
  • Für die Wasserversorgung wurden bei der Berechnung zwölf Sprinkler mit einem Mindestdruck von 5,2 Bar/Sprinkler berücksichtigt.
  • Betriebszeit 60 Minuten, Wasserbedarf 9.903 Liter/Minute bei 8,9 Bar.

Es wurde bauseits ein unterirdischer runder Sprinklervorratsbehälter aus Beton mit einer daneben liegenden unterirdischen Sprinklerzentrale, ebenfalls aus Beton, ausgeführt. Zwischen der Halle und der Sprinklerzentrale wurden rund 180 Meter Erdleitung als Verbindungsleitung installiert. Für die hohen Wasseranforderungen der Sprinkleranlage wurden die Strangrohre in der Halle in DN80 ausgeführt. Für den Hallenbereich wurden 978 Sprinkler mit je 821 Liter/Minute eingebaut.

Die Montage des kompletten Sprinklerrohrnetzes erfolgte während des laufenden Betriebes, in enger Absprache mit dem Betreiber. Die Wasserversorgung der Sprinkleranlage wurde mit zwei Dieselpumpen realisiert, wobei jede Pumpe mit 10.333 Liter/Minute bei 9,5 Bar alleine im Brandfall die Wirkfläche versorgen kann. Da die Sprinklerzentrale unterirdisch ausgeführt wurde, kamen statt der üblichen Zu- und Abluftjalousien nur ein Rückkühlgerät und ein Zuluftventilator je Dieselpumpe in Frage, um die erforderliche Raumtemperatur und die Frischluft für die Dieselmotoren sicher zu stellen.

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Das komplette Rohrnetz wurde in einem Zuge bei der Inbetriebnahme mit dem Frostmittelgemisch Calancool gefüllt. Aufgrund des Rohrnetzvolumens von 30,65 Kubikmertern wurde das fertige Gemisch mit zwei Tanklastzügen angeliefert und direkt in das Sprinklerrohrnetz eingefüllt. Über einen Ausgleichsbehälter, Druckhaltepumpe und Überströmventil werden in der Sprinklerzentrale Druckschwankungen aufgrund der unterschiedlichen Temperaturen im Hallenbereich automatisch ausgeglichen.

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