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Brandschutz 27. März 2024

BVFA aktualisiert Löschanlagenstatistik

Der BVFA hat seine Löschanlagenstatistik für das Jahr 2023 aktualisiert. Wie in den Vorjahren zeigten Sprinkleranlagen ein sehr selektives Löschverhalten.

Die hohe Selektivität von Sprinkleranlagen belegt ihre hohe Effizienz bei Entstehungsbränden und minimiert Brand- und Löschwasserschäden.
Die hohe Selektivität von Sprinkleranlagen belegt ihre hohe Effizienz bei Entstehungsbränden und minimiert Brand- und Löschwasserschäden.

In die Löschanlagenstatistik des BVFA sind 85 anonymisierte Meldungen von Betreibern, Errichtern und Herstellern stationärer Löschanlagen eingeflossen. 

59 Prozent aller gemeldeten Löscherfolge durch Sprinkleranlagen wurden laut Statistik mit nur einem oder zwei Sprinklern erzielt, was die hohe Wirksamkeit bei Entstehungsbränden unterstreiche. Das Feuer wird so früh wie möglich eingedämmt, wodurch Personen wirksam geschützt und Sachschäden durch Feuer und Löschwasser minimiert werden können.

Stationäre Löschanlagen gleichbleibend wirksam

Auch die Wirksamkeit stationärer Löschanlagen insgesamt ist gleichbleibend hoch. Bei 98 Prozent der Löschvorgänge lösten die Anlagen automatisch aus, davon in 88 Prozent der Fälle während der Arbeitszeit. Der Zeitvorteil gegenüber der manuellen Auslösung kann im Brandfall während des laufenden Betriebs entscheidend für die rechtzeitige Flucht und Brandbekämpfung sein. Außerhalb der Arbeitszeit seien stationäre Löschanlagen mangels anwesendem Personal die einzige Möglichkeit, die Feuerwehr zu alarmieren und gleichzeitig den Brand bis zu deren Eintreffen einzudämmen.

Brandrisiken unverändert

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Die Brandrisiken je nach Objekt und Branche bleiben nach den BVFA-Löschstatistiken unverändert. Objekte mit hohem Brandrisiko waren erneut EDV-Anlagen und elektrische Schaltanlagen (27 Prozent der gemeldeten Brände) sowie Werkzeugmaschinen (14 Prozent). Entsprechend häufig betroffen waren die strom- und maschinenintensiven Branchen Metallverarbeitung (24 Prozent) und Automobilindustrie (19Prozent). Dort kommen überwiegend Speziallöschanlagen zum Einsatz, im vergangenen Jahr vor allem CO2-Löschanlagen (64 Prozent) und Inertgaslöschanlagen (30 Prozent).

In EDV-Anlagen werden auch synthetische (chemische) Löschgase eingesetzt. Wasserlöschanlagen wurden in 25 Prozent der Fälle zur Brandbekämpfung eingesetzt. Sie werden auch im Handel eingesetzt, auf den 12 Prozent der im Jahr 2023 gemeldeten Löschereignisse entfielen.

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Hauptursachen Hitze und Strom

Die Risiken bei EDV-Anlagen, elektrische Schaltanlagen und Maschinen sind verständlich, da hier insbesondere im Fehlerfall sehr hohe Temperaturen entstehen. Bei Lichtbögen, zum Beispiel durch fehlerhafte Isolierungen, entstehen extreme Temperaturen. In Rechenzentren müssen zudem große Wärmemengen abgeführt werden. In Maschinen werden häufig brennbare Schmieröle und Kühlflüssigkeiten verwendet, die sich als Nebel in der Maschine verteilen. Bei der Metallbearbeitung können Werkzeugbruch, Fehlsteuerungen oder Trockenlauf der Werkzeuge zur Entzündung des Öl-Luft-Gemisches und damit zu einer Verpuffung mit Folgebrand führen.

So wertet der BVFA Zahlen und Fakten aus 

In der Löschanlagenstatistik des BVFA melden Betreiber, Errichter und Hersteller von stationären Löschanlagen seit 2006 nachweislich durch stationäre Löschanlagen gelöschte Brände. Erfasst werden unter anderem die Branche, das gelöschte Objekt und die Löschmethode. Die Löschanlagenstatistik beruht auf freiwilligen Meldungen und kann kein umfassendes Monitoring aller in Deutschland installierten Löschanlagen darstellen. Der lange Meldezeitraum und die Vielzahl der Daten lassen jedoch Rückschlüsse auf Risikoschwerpunkte und Löscherfolge zu.

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