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Security Essen 23. Juli 2014

Auf neue Anforderungen reagieren

Im Juni lud die Messe Essen GmbH zu ihrer Vorpressekonferenz der Fachmesse Security Essen ein. In der Veltins-Arena auf Schalke wurden bereits erste Trends und Marktdaten zur Sicherheitsbranche vorgestellt.

Das Podium der Vorpressekonferenz zur Security Essen (von links): Stephan Schmidt, Dr. Harald Olschok, Oliver P. Kurth, Peter Krapp, Jürgen Junghanns.
Das Podium der Vorpressekonferenz zur Security Essen (von links): Stephan Schmidt, Dr. Harald Olschok, Oliver P. Kurth, Peter Krapp, Jürgen Junghanns.

Im Stadion des FC Schalke 04 standen die Geschäftsführung der Messe Essen, und Experten der Fachverbände ZVEI, BHE, BDSW und FVSB mit aktuellen Informationen zum Treffpunkt der Sicherheits- und Brandschutzbranche bereit, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert. Zu den stark nachgefragten Ausstellungsbereichen zählen nach Angaben des Veranstalters insbesondere IT-Sicherheit, mechanische Sicherungstechnik sowie Sicherheitsdienstleistungen.

Ausgebremste Ausbaupläne

Oliver P. Kurth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Essen GmbH, gab die neuesten Zahlen rund um die Security Essen 2014 bekannt: „Dieses Jahr erwarten wir über 1.050 Aussteller und 39.000 Besucher. Zwar ist und die große bauliche Modernisierung nicht gelungen, aber wir haben nun eine Basislösung gefunden, die große Geländeteile modernisiert“, erklärte er zu den an einem Bürgerentscheid gescheiterten Ausbauplänen der Messe. Die 123-Millionen-Euro-Variante hätte den Ausbau des Nordblocks als ein Hallenkomplex beinhaltet, scheiterte aber an 1.000 Gegenstimmen.

„Wir haben nun trotzdem eine Lösung gefunden, die sich sehen lassen kann und bei gleicher Quadratmeterzahl optimierte Logistikzonen und vollverglaste Fassaden bietet“, so Kurth. Man backe jetzt mit der 90-Millionen-Euro-Variante sicherlich kleinere Brötchen, respektiere aber natürlich die Entscheidung der Bürger. „Zwar wächst derzeit die Ausstellerzahl nicht mehr, was auch daran liegt, das immer mehr kleinere Unternehmen von Konzernen aufgekauft werden, aber alle großen Unternehmen sind auf der Security vor Ort, und die hohe Qualität bietet einen verlässlichen Rahmen.“

3,1 Milliarden Euro Umsatz

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Einen Rahmen, den auch der BHE – Bundesverband Sicherheitstechnik e.V. gerne nutzt, wie Vorstandsmitglied Jürgen Junghans beschrieb: „Rund 100 im BHE vertretene Firmen und Hersteller werden wieder auf der Security 2014 ausstellen.“ Junghans brachte auch aktuelle Zahlen aus der Welt der Sicherheitstechnik mit: „Im Jahr 2013 lag der Umsatz bei der Sicherheitstechnik bei rund 3,1 Milliarden Euro.“

Peter Krapp, Geschäftsführer des Fachverbandes Sicherheit im ZVEI Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V., ging auf die aktuellen Entwicklungen in der Branche ein, so der Trend zur Kombination von Videotechnik mit anderen Gewerken, Datenschutzfragen und Dual-Use-Technologien sowie Leitstellen und Notrufsysteme für Schulen. „Dem Sicherheitsmarkt gehen mit den neuen Anforderungen die Themen nicht aus“, fasste er zusammen.

So konnte auch Thomas Spiegel, Direktor Medien, Kommunikation und PR beim FC Schalke 04, bestätigen, dass sich auch Fußballclubs solchen neuen Anforderungen bei der Sicherheitstechnik stellen müssen. Bei 23 Millionen Besuchern im Jahr sorgen nicht nur bis zu 1.000 Ordner bei einem Bundesligaspiel für Sicherheit, sondern auch eine neue Videoanlage. „Diese hilft uns, weg von ungerechten Kollektivstrafen zu kommen, und Einzeltäter zu finden“, erklärte Spiegel, warum die Investition in Sicherheitstechnik gerade in Zeiten der Bengalos für Veranstaltungsorte sinnvoll ist.

Mensch und Technik

Die qualifizierte Ausbildung der Ordnungsdienste, die nicht nur im Fußballstadion eingesetzt werden, war auch ein besonderes Anliegen von Dr. Harald Olschok, Hauptgeschäftsführer des BDSW (Bundesverband der Sicherheitswirtschaft e.V.). Dabei stellte er nicht nur dar, dass Sicherheitsdienstleister heute oft im Zusammenspiel mit Sicherheitstechnik effektiv arbeiten, wie bei Alarmaufschaltungen, sondern er widersprach auch der Kritik, dass private Dienste in den Tätigkeitsbereich der Polizei eindringen: „Der Staat hat das Gewaltmonopol, nicht aber das Sicherheitsmonopol. Und ist es wirtschaftlich, einen studierten Kommissar im Objektschutz einzusetzen?“ Der Umsatz der Sicherheitsdienstleister lag laut Dr. Olschok 2013 mit 185.000 Beschäftigten bei rund 5,2 Millionen Euro.

Im gleichen Jahr erreichte der Umsatz der deutschen Schloss- und Beschlagindustrie laut FVSB (Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie e.V.) rund 7,1 Milliarden Euro und hat damit im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent zugelegt. FVSB-Geschäftsführer Stephan Schmidt fasste zusammen: „Egal, ob wir 4.000 Jahre alte Schlösser im Museum sehen, oder auf die rund 500 Firmen, die heute rund um Velbert Schlösser herstellen – das Sicherheitsbedürfnis der Menschen bleibt.“

Britta Kalscheuer

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