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Sicheres Fürstentum

Im Süden Europas, an den Ufern des Mittelmeers, ist das Fürstentum Monaco eine internationale Drehscheibe für Geschäfte. 119 Nationalitäten leben hier zusammen; Banker, Geschäftsleute und Unternehmer aus allen Schichten treffen sich im kosmopolitischen Monaco. Einer der Gründe für diese Popularität ist die niedrige Kriminalitätsrate im Fürstentum, die unter anderem das Ergebnis einer langjährigen Videoüberwachung vom deutschen CCTV/IP-Hersteller Dallmeier ist.

Monacos bekannt niedrige Kriminalitätsrate ist auch auf die Videoüberwachung zurückzuführen.
Monacos bekannt niedrige Kriminalitätsrate ist auch auf die Videoüberwachung zurückzuführen.

Seit vielen Jahren bereits sorgte die monegassische Regierung mittels eines Videoüber-wachungssystems für Ruhe und Sicherheit im Staat. Doch die analoge Anlage mit einer manuell gesteuerten Bandaufzeichnung war längst nicht mehr zeitgemäß. Denn es wurde lediglich ein Teil der vorhandenen Kameras aufge-zeichnet, während die Kosten für die regelmäßigen Wartungsarbeiten und den Austausch der Videobänder sehr hoch waren. Außerdem gestaltete sich die Suche nach relevanten Bildsequenzen innerhalb der Aufzeichnung mühsam. Es sollte also eine neue, digitale Anlage installiert werden.

Analoge Videomatrix integriert

Im Jahr 2005 ging der Zuschlag hierfür an das Unternehmen Dallmeier, das auch bereits die Videoüberwachung im Casino Monte-Carlo erfolgreich realisiert hatte. Dallmeier entwickelte eine maßgeschneiderte Videoüberwachungslösung, die den hohen Anforderungen des Kunden hinsichtlich Qualität und Bedienerfreundlichkeit gerecht wurde.

Eines der ausschlaggebenden Kriterien für die Wahl war die einfache Integration der bereits existierenden analogen Videomatrix. Dallmeier hatte eine Hybridlösung entworfen, bei der das bestehende System Schritt für Schritt in eine voll digitale Anlage umgewandelt werden kann. Dieser langsame Übergang von einem System zum anderen weist zwei Vorteile auf: eine hohe Investitions- und Kostenkontrolle sowie eine vereinfachte Integration.

Die von Dallmeier entwickelte virtuelle Matrix (digitale Kreuzschiene) ist ideal für die Anforderungen in Monaco geeignet. Sie ermöglicht die Übertragung und Aufzeichnung von Video- und Audiosignalen in exzellenter Qualität über ein Ethernet/IP-Netzwerk. Mit dieser Technologie werden die Videosignale beliebig vieler Kameras überwacht, aufgezeichnet und im Bedarfsfall über das IP-Netz gesendet. Über die Managementsoftware Semsy lässt sich das System sehr einfach und intuitiv steuern und verwalten.

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520 Kameras rund um die Uhr

Herzstück des Systems sind die DIS-Geräte. Dabei handelt es sich um Echtzeit-Streamer und -Recorder, die sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag die insgesamt 520 Kameras (Fix-Kameras und PTZ-Kameras) übertragen und redundant sowie gespiegelt aufzeichnen. Somit können das komplette Stadtgebiet rund um die Uhr per Videoaufzeichnung überwacht und Ereignisse detailliert untersucht werden.

Aufgrund seines flexiblen Aufbaus ist der DIS-2/M die Lösung für die Überwachung kritischer Bereiche, bei denen eine hohe Aufzeichnungsqualität und Echtzeitübertragung in kompakter Form gefordert sind. Jedes System besteht aus bis zu zehn Modulen, die auf Basis des Sicherheitsbetriebssystems Linux arbeiten. Bei jedem Modul ist der Anschluss eines Video- und eines Audiosignales möglich. Je Kanal stehen vier Ein- und vier Ausgangskontakte für Steuer- und Schaltaufgaben zur Verfügung. Darüber hinaus ist in jedem Modul eine RS232/RS485-Schnittstelle zur Steuerung von PTZ-Kameras vorhanden.

Dezentrales Speicherkonzept

Der modulare Aufbau des Systems und die Hotplug-Funktionalität der Einzelmodule, über die auch die redundanten Netzteile des Baugruppenträgers verfügen, stellen eine hohe Verfügbarkeit der Gesamtlösung sicher. Auf Basis des DIS-2/M lässt sich die virtuelle Matrix platzsparend und kostenoptimiert realisieren.

Die Systeme zeichnen direkt auf dem integrierten Speicher auf und sichern damit eine maximale Verfügbarkeit der Aufzeichnungsdaten, auch wenn das Netzwerk einmal nicht verfügbar ist. Durch dieses dezentrale Speicherkonzept werden darüber hinaus die Anforderungen an das Netzwerk, zum Beispiel an die Bandbreite, minimiert. Zeitgleich zur Aufzeichnung sind die Live-Übertragung von Kamerasignalen sowie die Wiedergabe aufgezeichneter Sequenzen uneingeschränkt möglich. Der DIS-2/M verfügt über die LGC Forensics-Zertifizierung, so dass ausgelagerte Bildsequenzen als Beweis vor Gericht anerkannt werden.

Bei der Wahl von neuen Netzwerkkameras entschied sich die Sûreté Publique von Monaco für Dallmeier IP-Kameras mit Caminpix-Technologie. Die Kameras sind im Polizei-Hauptgebäude installiert und überwachen sämtliche Eingänge der Zentrale. Auch die Gefängniszellen im Polizeipräsidium sind mit Kameras ausgestattet, die durchgängig auf DIS-2/M NSU IP-Servern aufgezeichnet werden.

Technische und operative Leitzentrale

In der technischen und operativen Sicherheitszentrale stehen dem Personal drei Bedienplätze zur Verfügung. „Im Rahmen des Umbaus und der Modernisierung der Leitzentrale wurde das Dallmeier-System auch mit einer großen Monitorwall integriert, deren Anzeigefläche über sieben Quadratmeter groß ist“, erklärt der Verantwortliche. Die Auswertung und Analyse der Aufzeichnungen oder Ereignisse erfolgen effizient und schnell durch die Verwendung des Security-Managementsystems Semsy, das individuell an die Anforderungen in Monaco angepasst wurde und eine kundenspezifische Bedienoberfläche aufweist.

Drei Videomanagement-Systeme VMC-1 Eagle ergänzen die Managementsoftware. Das VMC-1 Eagle vereint, auf seine drei Komponenten – Joystick, Jog-Shuttle und Tastatur mit Monitor – übersichtlich verteilt, sämtliche Funktionalitäten, die man von einem modernen Videomanagementsystem erwarten darf. Das Jog-Shuttle ist dafür geeignet, bestimmte Einzelbilder in einer Videosequenz schnell zu finden, während der Joystick unter anderem die komfortable Steuerung beweglicher Kameras erlaubt. Was das VMC-1 im Vergleich zu Produkten anderer Hersteller besonders auszeichnet, ist die Möglichkeit, auf dem integrierten Monitor sowohl aufgezeichnetes Bildmaterial als auch Live-Bilder anzeigen zu lassen und Lagepläne oder Suchfunktionen darzustellen.

Getestet und erweitert

Nachdem sich die Videoanlage im täglichen Einsatz bewährt hatte, beschlossen die Verantwortlichen vor fünf Jahren, sie um ein hochmodernes Kennzeichenerkennungssystem zu ergänzen. Insgesamt 15 DI-Detector NPR von Dallmeier wurden deshalb vorrangig an den Ein- und Ausfahrtstraßen des Staatsgebietes installiert. An jedes System sind vier Kameras angeschlossen: zwei NPR-Kameras für jede Fahrtrichtung und zwei Übersichtskameras. Die NPR-Systeme wurden von speziell geschulten Mitarbeitern fachgerecht installiert und ermöglichen nun eine Identifizierung der Kfz-Kennzeichen sowohl von stehenden als auch fahrenden Fahrzeugen auf 30 Fahrstreifen innerhalb des Fürstentums Monaco.

Bei Problemen können die Verantwortlichen über die vernetzten Kameras den Weg des betroffenen Fahrzeugs nachverfolgen. Außerdem erhalten sie eine Alarmmeldung, falls es sich um ein gestohlenes oder verdächtiges Fahrzeug handelt, was eine eventuelle Fahndung erheblich erleichtert.

Aufgrund der Modularität und Skalierbarkeit des Dallmeier-Systems verfügt die Sûreté Publique de Monaco über eine äußerst zukunftssichere Anlage, die sich auch in Zukunft jederzeit einfach erweitern und anpassen lässt.

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