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BSI 24. November 2015

Bericht zur Lage der IT-Sicherheit

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat den Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2015 veröffentlicht. Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière und BSI-Präsident Michael Hange stellten den Bericht in Berlin der Öffentlichkeit vor.

Unerlaubter Informationsabfluss betrifft zahlreiche Unternehmen.
Unerlaubter Informationsabfluss betrifft zahlreiche Unternehmen.

Der Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland beschreibt und analysiert die aktuelle IT-Sicherheitslage, die Ursachen von Cyberangriffen sowie die verwendeten Angriffsmittel und -methoden. Daraus abgeleitet thematisiert der Lagebericht Lösungsansätze zur Verbesserung der IT-Sicherheit in Deutschland.

Der Lagebericht verdeutlicht, dass die Anzahl der Schwachstellen und Verwundbarkeiten in IT-Systemen weiterhin auf einem hohen Niveau liegt und sich die asymmetrische Bedrohungslage im Cyberraum weiter zuspitzt. Das Jahr 2015 ist geprägt durch eine Reihe von IT-Sicherheitsvorfällen, die eine fortschreitende Professionalisierung der Angriffsmittel und -methoden verdeutlichen.

Dies gilt insbesondere für die Angriffe, die als Advanced Persistent Threat (APT) bezeichnet werden. Diese sind aktuell und zukünftig eine große Bedrohung für Unternehmen und Verwaltungseinrichtungen. Nur wenige APT-Angriffe werden öffentlich bekannt. 2015 zählten der Cyberangriff auf den Deutschen Bundestag im Mai sowie auf den französischen Fernsehsender TV5 Monde im April zu dieser Kategorie.

Die aktuelle IT-Sicherheitslage ist beeinflusst durch die ungebrochen hohe Innovationsgeschwindigkeit und Komplexität der Informationstechnik sowie den Wettbewerbsdruck auf dem globalen IT-Markt. Die fortschreitende Digitalisierung wird in globaler Sicht hauptsächlich durch funktionale und ökonomische Faktoren bestimmt. Aspekte der IT-Sicherheit werden von Anbietern und Nutzern aus unterschiedlichen Gründen nicht gleichrangig mitbetrachtet.

Schutz Kritischer Infrastrukturen

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Ein Schwerpunktthema des BSI-Lageberichts 2015 ist der Schutz Kritischer Infrastrukturen (Kritis), deren Funktionieren immer mehr von IT abhängt. Der Lagebericht zeigt, dass viele Kritis-Branchen in Bezug auf ihre IT-Sicherheit gut aufgestellt sind, es in einigen Branchen jedoch Nachholbedarf gibt.

Angesichts der dynamischen Gefährdungslage ist es für Kritische Infrastrukturen ebenso wie für andere Unternehmen und Institutionen essentiell, IT-Sicherheit als Teil des unternehmerischen Risikomanagements zu betrachten.

Laut BSI-Präsident Michael Hange müssten sich alle Unternehmen darauf einstellen, dass Cyber-Angriffe durchgeführt werden und auch erfolgreich sind. Neben der Prävention müssten auch die Säulen der Detektion und Reaktion gestärkt werden, denn dadurch könnten Folgeschäden erheblich gemindert werden.

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