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„Geokat“ in Bayern

Der Katastrophenschutz in Bayern erhält ein modernes IT-System: Innenminister Joachim Herrmann und Finanz- und Heimatminister Dr. Markus Söder stellen eine neue Software vor.

Dr. Ivo Holzinger (v.l.), Innenminister Joachim Herrmann, Christian Bernreiter und Finanzminister Dr. Markus Söder mit den neuen Geokat-Laptops.
Dr. Ivo Holzinger (v.l.), Innenminister Joachim Herrmann, Christian Bernreiter und Finanzminister Dr. Markus Söder mit den neuen Geokat-Laptops.

Wenn es um die Sicherheit von Menschen gehe, müsse mit modernsten Methoden und Techniken gearbeitet werden. Das gelt insbesondere auch für den Katastrophenschutz, teilten Innenminister Herrmann und Finanz- und Heimatminister Dr. Söder in einer Pressekonferenz mit.

Anlass ist die Ausrüstung aller Katastrophenschutzbehörden mit der topmodernen Software Geokat und neuen Laptops. Landkreistagspräsident Christian Bernreiter und Städtetagsvertreter Dr. Ivo Holzinger als Vertreter der Anwender - der Katastrophenschutz ist beim Landratsamt beziehungsweise der kreisfreien Stadt angesiedelt - nahmen jeweils einen Geokat-Laptop in Empfang.

Entwickelt wurde die Software als Gemeinschaftsprojekt von Innen- und Finanzministerium. Ihre Digitalisierungs- und Vermessungsverwaltung sei eine hochmoderne Vorzeigeverwaltung, so Söder. Neben dem Breitbandausbau sei sie auch für die Digitalisierung von Bayerns Verwaltungen maßgeblich verantwortlich.

Herrmann betonte im Hinblick auf das enorme bayernweite Hilfeleistungssystem mit rund 470.000 Männern und Frauen bei Feuerwehren, freiwilligen Hilfsorganisationen und Technischem Hilfswerk, dass die Einsatzkräfte für den Katastrophenfall und Großschadensereignisse optimal ausgestattet sein müssten.

Das gewährleiste die neue Datenbank, auf die alle Katastrophenschutzbehörden kostenlos unmittelbar vor Ort und jederzeit Online-Zugriff hätten, um das benötigte Einsatzpotential abrufen zu können.

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Immer aktuell

Geokat ist zentrales Werkzeug zur Koordination und Organisation von Einsätzen in Katastrophenfällen. Mit ihm können wichtige Informationen in kürzester Zeit abgerufen werden, zum Beispiel: Befinden sich im gefährdeten Gebiet Schulen, Kindergärten oder Altenheime, die evakuiert werden müssen? Welche Altersstruktur haben die von der Katastrophe betroffenen Einwohner? Wo gibt es Turnhallen, LKWs, Feldbetten und Sandsäcke?

Alle wichtigen Informationen werden auf den ständig aktuellen Karten der Bayerischen Vermessungsverwaltung übersichtlich, schnell und unkompliziert angezeigt. Bayernweit können die Einsatzkräfte im Schadensfall die notwendige Ausrüstung abrufen und organisieren.

Ein erstes Konzept für die Software wurde im Jahr 2014 erstellt. Die Umsetzung erfolgte im Jahr 2015 durch die IT-Spezialisten am Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung. Der Freistaat trägt die Kosten für das Projekt in Höhe von derzeit ca. 760.000 Euro. Die Katastrophenschutzbehörden können die Software und die Laptops kostenfrei nutzen.

Geokat greift im Regelfall über das Internet auf zentral gehaltene Karten- und Datenbestände zu. Um für den Katastrophenfall flexibel zu sein, werden die Daten zusätzlich auf die vor Ort vorhandenen Laptops gespeichert. Ein spezieller Mechanismus sorgt dafür, dass die Daten auf den Laptops ständig aktuell sind. Dadurch ist der Zugriff im Katastrophenfall auch ohne Internetverbindung gesichert.

Bei der Entwicklung standen Datensicherheit und Hochverfügbarkeit an erster Stelle. Bayern nimmt mit Geokat eine Vorreiterrolle in Deutschland ein. Die Katastrophenschutzbehörden in Bayern verwenden das neue Geokat für den vorbereitenden und abwehrenden Katastrophenschutz im Normalfall zur Verwaltung der benötigten Kontaktdaten, Einsatzmittel und Ressourcen.

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