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Öffentliche Sicherheit 16. Juni 2023

Befragung: Warntag 2022 laut BBK sehr erfolgreich

Die Auswertung der Bevölkerungsbefragung des bundesweiten Warntages 2022 liegt vor. Über 90% der Bevölkerung wurden gewarnt, so das BBK.

Die Auswertung der Bevölkerungsbefragung des bundesweiten Warntages 2022 liegt vor. Über 90% der Bevölkerung wurden – auch mittels Cell Broadcast – gewarnt, so das BBK.
Die Auswertung der Bevölkerungsbefragung des bundesweiten Warntages 2022 liegt vor. Über 90% der Bevölkerung wurden – auch mittels Cell Broadcast – gewarnt, so das BBK.

Eine Bevölkerungsbefragung, die Bund und Ländern haben durchführen lassen, zeigt: Der bundesweite Warntag 2022 war ein Erfolg. Das Zusammenspiel der einzelnen Systeme habe sehr gut funktioniert, auch Cell Broadcast, so der Präsident des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Ralph Tiesler. Die Menschen seien auf das wichtige Thema Warnung aufmerksam geworden. Die Resonanz bei der Umfrage sei überwältigend gewesen, und man nutze die Erkenntnisse, um die Warnung in Deutschland noch weiter zu stärken. 90% der Bevölkerung wurden durch mindestens ein Warnmittel erreicht. Neu dabei: Cell Broadcast wurde erstmals erfolgreich erprobt und erreichte bei seinem ersten Einsatz immerhin schon über die Hälfte aller Befragten.

Warntag 2022 analysiert

Ein Ziel des bundesweiten Warntages 2022 war es, die Warnmittel in der Bevölkerung bekannter zu machen. Über 93% der Teilnehmenden hatten bereits vor dem Warntag davon gehört. Das zeigt die Auswertung des von Bund und Ländern gemeinsam finanzierten ISF-Projektes „Warnung der Bevölkerung“. Die große Beteiligung an der Umfrage ist ein enormer Erfolg und zeigt die Relevanz und das Interesse innerhalb der Bevölkerung. Über 833.000 Personen nahmen an der Befragung teil. Ungefähr zwei Drittel begrüßten die Durchführung des bundesweiten Warntages. Über 3/4 der Befragten fühlten sich am Warntag gut (38,9%) bis sehr gut (36,5%) informiert.

Bei 1,2 Millionen von 14,2 Millionen Handynutzern zeigte die Nina-Warn-App jedoch keine Warnung an, da die Handynutzer keinen Standort in ihren Handyeinstellungen aktiviert hatten. Zur eigenen Sicherheit sollten alle Handynutzer die Einstellungen der Nina-Warn-App überprüfen, um für ihre Warnungen erreichbar zu sein.

Das Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz wurde von Bund und Ländern gegründet, um den Bevölkerungsschutz bei Katastrophen zu optimieren.
Das Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz
Das Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz wurde von Bund und Ländern gegründet, um den Bevölkerungsschutz auch in Katastrophen zu optimieren.
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Das BBK wird auch in Zukunft dafür Sorge tragen, dass allen warnenden Behörden ein Warnsystem zur Verfügung steht, mit dem möglichst viele Menschen erreicht werden können. Die Ergebnisse fließen direkt in die weitere Optimierung des Warnmixes ein. Der nächste bundesweite Warntag findet am Donnerstag, den 14. September 2023 statt.

Details der Befragung - kein Unterschied zwischen Stadt und Land

Insgesamt konnten neun von zehn der Befragten durch mindestens ein Warnmittel erreicht werden. Die meisten Warnungen wurden pünktlich um 11 Uhr wahrgenommen. Im Durchschnitt haben die Teilnehmenden sogar zwei Warnmittel registriert.

Dass der Standort keinen signifikanten Einfluss auf die Wahrnehmung einer Probewarnung hatte und die Teilnehmenden gleich gut an den unterschiedlichen Standorten gewarnt wurden, spricht für eine effektive und gut funktionierende Warninfrastruktur. Deutschland setzt auf einen breiten Warnmix an unterschiedlichen Warnmitteln, um im Fall einer Gefahr möglichst viele Menschen zu erreichen.

Erfolgreiche Probewarnung mittels Cell Broadcast

Auffallend positiv verlief die Probewarnung über den neuen Warnkanal Cell Broadcast. Die Implementierung des neuen Kanals ist in der Bevölkerung sehr positiv aufgenommen worden: Bei der Befragung zur Sinnhaftigkeit der Warnmittel stechen Cell Broadcast, Warn-Apps und Sirenen positiv hervor. Ungefähr drei Viertel der Teilnehmenden halten die Warnung über das Mobilfunkgerät mittels Cell Broadcast (84,1%) oder Warn-Apps (72,7%) für sehr sinnvoll. Faktoren wie Hersteller oder Anbieter des Mobilfunknetzes sowie die Frage, wo sich die Person während der Probewarnung aufhielt, spielen hingegen eine vergleichsweise geringe Rolle.

Einstellung der Mobiltelefone besonders relevant

Eine Auswertung hat zudem ergeben, dass von den 14,2 Millionen Menschen, die die Warn-App Nina auf ihrem Smartphone installiert haben, aktuell etwa 1,2 Millionen keinen Ort aktiviert hatten und daher bisher keine Warnungen auf ihren Geräten empfangen konnten. Künftig werden diese nicht mehr als Nina- Nutzer gewertet, um die Validität der Reichweitenmessungen sowie die Nutzerfreundlichkeit der Warn-App Nina zu steigern. Mit dieser Datenbereinigung wird die offizielle Nina-Nutzerzahl von gegenwärtig 14,2 Millionen auf 13 Millionen aktive Nutzer korrigiert. Anschließend werden nur noch diejenigen statistisch erfasst, die einen Ort und/oder den „aktuellen Standort“ aktiviert haben, und damit eine Warnung über Nina tatsächlich erhalten können.

Die Erhebung zeigt insgesamt, dass der Warntag 2022 erfolgreich verlief. Das entspricht auch der Einschätzung von BBK, Ländern und Warnmultiplikatoren. Probleme aus 2020 konnten behoben und zudem ein neuer Warnkanal erfolgreich erprobt werden. Cell Broadcast ist seit dem 23. Februar 2023 im Wirkbetrieb.

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