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Vanderbilt 16. Juni 2015

Unternehmen beklagen sicherheitsrelevante Verstöße

Eine von Yougov im Auftrag von Vanderbilt durchgeführte Umfrage dokumentiert Sicherheitsprobleme bei deutschen Unternehmen. Diese berichten von finanziellen Schäden, Betriebsunterbrechungen und anderen Beeinträchtigungen durch Verstöße gegen ihre physische Sicherheit oder Cyberangriffe.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen Nachholbedarf.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen Nachholbedarf.

Eine von Yougov im Auftrag von Vanderbilt durchgeführte umfassende Umfrage in fünf europäischen Ländern zeigt, dass jedes dritte deutsche Unternehmen kleiner bis mittlerer Größe finanzielle Schäden, Betriebsunter-brechungen oder anderweitige Beeinträchtigungen als direkte Folge von Verstößen gegen seine physische Sicherheit oder von Cyberangriffen zu beklagen hat.

Auch wenn sich das Hauptaugenmerk der Medien und Unternehmen derzeit wohl auf die Cybersicherheit richtet, ist deutschen Unternehmen zufolge die Anzahl der Verstöße gegen ihre physische Sicherheit mehr als dreimal so hoch (27 Prozent) wie der Anteil der virtuellen Übergriffe, sprich Cyberangriffe (8 Prozent).

So hatten 23 Prozent der Kleinunternehmen bereits Verstöße gegen ihre physische Sicherheit zu beklagen, während bisher nur 5 Prozent Opfer von Cyberangriffen wurden. Mittlere Unternehmen berichten von einer noch höheren Anzahl von Verstößen gegen ihre physische Sicherheit (42 Prozent) und von noch mehr Cyberangriffen (22 Prozent).

Sicherheit in Europa

Die Umfrage ist Bestandteil des Vanderbilt-Barometers 2015 zur Sicherheit in Europa, mit dem Vanderbilt das Klima auf dem europäischen Markt für elektronische Sicherheitslösungen analysiert. Die Untersuchung liefert wertvolle Erkenntnisse über die Einstellung von Verbrauchern und Unternehmen zu Sicherheitsfragen und zeigt auf, welche Maßnahmen sie ergreifen, um ihre Häuser/Wohnungen beziehungsweise Unternehmen vor Risiken zu schützen.

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Im Rahmen der Umfrage wurden führende Entscheidungsträger in kleinen bis mittleren Unternehmen mit bis zu 249 Mitarbeitern in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien über finanzielle Schäden, Betriebsunterbrechungen und andere Beeinträchtigungen befragt, die in ihren Unternehmen durch Sicherheitsverstöße verursacht wurden.

Die Tatsache, dass 39 Prozent der befragten deutschen Unternehmen keine elektronischen Sicherheitslösungen wie Zutrittskontrollsysteme, CCTV-Anlagen oder Einbruchmeldesysteme im Einsatz hätten, gebe Anlass zu großer Besorgnis, so Joe Grillo, Managing Director von Vanderbilt International.

Umso mehr angesichts der hohen Anzahl der seitens der Unternehmen zu beklagenden Sicherheitsverstöße – und der damit verbundenen finanziellen Schäden, Betriebsunterbrechungen und anderweitigen Beeinträchtigungen.

Motivation

Die Umfrage zeigt ferner, dass jene Unternehmen, die tatsächlich elektronische Sicherheitssysteme installieren, dies vorwiegend aus praktischen Erwägungen heraus tun. Ihr Hauptanliegen dabei ist, Diebstähle, Vandalismus und den Zutritt Unbefugter zu verhindern, während hingegen Faktoren wie eine Verpflichtung zur Gewährleistung der Sicherheit ihrer Mitarbeiter, Einhaltung behördlicher Auflagen, Senkung von Versicherungsprämien und Aufrechterhaltung der Betriebskontinuität nicht für annähernd so wichtig erachtet werden.

Deutsche Unternehmen bestätigen, dass bei der Auswahl und beim Kauf elektronischer Sicherheitsprodukte die Markentreue nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Vielmehr verdeutlicht die Umfrage, dass Qualität, Preis und Funktionen der Produkte für die Unternehmen wichtiger sind als Kundendienst, Systemintegration und Marke.

Öffentliche Sicherheit

Im Rahmen der Umfrage wurden auch Privatkunden befragt. Eine wichtige Erkenntnis war die Tatsache, dass 62 Prozent der erwachsenen Deutschen heute eher ein Risiko sehen, in Deutschland Opfer von terroristischen Angriffen, Kriminalität oder Gewalt zu werden als noch vor einem Jahr.

Ferner zeigt die Umfrage eine überwältigende Befürwortung des Einsatzes von CCTV-Anlagen bei der Bekämpfung der Kriminalität. Acht von zehn volljährigen Deutschen betrachten diese Technik als wirksames Mittel zur Verhinderung von Verbrechen und zur Beweisführung gegenüber der Polizei. Außerdem sehen 55 Prozent der erwachsenen Deutschen in der Videoüberwachung keine Einschränkung der Bürgerrechte und keinen Eingriff in ihre Privatsphäre.

Das Empfinden der Befragten, Deutschland sei heute einem höheren Risiko ausgesetzt als noch vor einem Jahr, kann natürlich mit den terroristischen Vorfällen in Europa in jüngster Vergangenheit zusammenhängen beziehungsweise in der Tatsache begründet liegen, dass terroristische Angriffe (wenn auch meist vereitelt) bedauerlicherweise heute regelmäßig Thema in unseren Nachrichten sind.

Die geäußerten Befürchtungen erhalten eine interessante Note, wenn sie vor dem Hintergrund der Kriminalstatistiken betrachtet werden. Die EU-Statistiken wiesen einen Rückgang der registrierten Straftaten auf, so Grillo weiter. So sei zum Beispiel die Anzahl der Gewaltverbrechen innerhalb der EU von 2007 bis 2010 um 6 Prozent gesunken.

Smart-Home-Security

Trotz ihrer Ängste haben bisher nur wenige deutsche Privathaushalte elektronische Sicherheitssysteme zum Schutz der Familienmitglieder und ihres Eigentums installiert. Aus der Umfrage geht hervor, dass nur eine kleine Minderheit der deutschen Privathaushalte überhaupt ein Einbruchmeldesystem (neun Prozent), ein Zutrittskontrollsystem mit Codeeingabe oder Magnetkarten (fünf Prozent) oder Videoüberwachung mit CCTV-Kameras (sieben Prozent) im Einsatz hat.

Gleichzeitig dokumentiert die Umfrage jedoch auch ein großes Interesse der Haushalte, in Zukunft moderne Sicherheitstechnik zu installieren. So bekundeten mehr als vier von zehn (45 Prozent) deutschen Haushalten Interesse an einem integrierten Sicherheitssystem, das Videoüberwachung, Einbruchsicherung und Zutrittskontrolle in einem bietet.

Insgesamt 44 Prozent der Haushalte interessieren sich für Sicherheitslösungen, die mit anderen Systemen im „vernetzten Haus“ der Zukunft verbunden und parallel zu diesen betrieben werden können.

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