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Ukrainekrieg: Metall- und Stahlpreise explodieren

Der FVSB warnt nach der Auswertung relevanter, verbandseigener Marktdaten vor einer Preisexplosion bei NE-Metallen und Stahl infolge des Ukrainekrieges.

Die Preissituation bei Stahl und NE-Metallen, also allen Metallen außer Eisen wie Kupfer, Aluminium, Zink, Nickel, Magnesium und Blei ist seit Beginn des Ukrainekrieges deutlich angespannter.
Die Preissituation bei Stahl und NE-Metallen, also allen Metallen außer Eisen wie Kupfer, Aluminium, Zink, Nickel, Magnesium und Blei ist seit Beginn des Ukrainekrieges deutlich angespannter.

Die vom Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) ausgewerteten Marktdaten für die wichtigsten Vormaterialien belegen, dass sich die Preissituation bei Stahl und NE-Metallen, also allen Metallen außer Eisen wie Kupfer, Aluminium, Zink, Nickel, Magnesium und Blei, seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine drastisch verschärft hat. „Das seit zwei Jahren zu beobachtende Aufschaukeln der Preise im Bereich der NE-Metalle und der verschiedensten Stahlprodukte hat mit dem militärischen Angriff zusätzlich Dynamik erfahren. Für Unternehmen wird die Preiskalkulation immer schwieriger, auch die Versorgungslage weist höhere Unsicherheiten auf“, erläutert Holger Koch, stellvertretender Geschäftsführer des FVSB.

Historische Höchstkurse bei Metall- und Stahlpreisen

Nach verbandseigenen Auswertungen lagen die Preise im März für Kupfer durchschnittlich um 22,5 % und für Messing um 29,3 % über den Vorjahreswerten. Bei Zink (+56,7 %) und Aluminium (+66,8 %) fielen die Anstiege im Vorjahresvergleich noch massiver aus. An den Rohstoffbörsen hat sich der Nickelpreis nach Kriegsbeginn kurzzeitig verdoppelt, zum Monatsende bleibt ein Preisanstieg von 34,2 % im Vergleich zum Februar.

Der Nickelpreis hat sich mit dieser jüngsten Preisexplosion im Vergleich zum Vorjahr sogar mehr als verdoppelt, die Statistik weist hier im März ein Plus von 113,6 % aus. „Der Markt reagiert damit darauf, dass Russland nach Indonesien und den Philippinen der weltweit drittgrößte Produzent dieses wichtigen Legierungsmaterials ist, das aber auch für die Batterieherstellung von außer-ordentlicher Bedeutung ist“ ergänzt Koch.

Somit sind sämtliche Produktbereiche der Schloss- und Beschlaghersteller von den markanten Preisanstiegen der NE-Metalle betroffen und Koch fügt hinzu: „In der Vergangenheit waren öfters große Preisschwankungen zu verzeichnen, aber mit einer solchen Dynamik wurden langjährige Höchstkurse nun innerhalb kürzester Zeit deutlich nach oben verschoben.“

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Preisexplosion bei Stahl seit Beginn des Ukrainekrieges

Am Stahlmarkt war nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ein regelrechter Preisschock zu verzeichnen. Das von der EU verhängte Importverbot für Stahlerzeugnisse aus Russland und Belarus sowie die Ausfälle in der ukrainischen Stahlproduktion sorgten für eine Preisexplosion, die von massiv gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen zusätzlich angefacht wurde. Versorgungsunsicherheiten beschleunigten die Überschreitung der Höchststände aus dem Vorjahr.

Innerhalb nur eines Monats verteuerten sich im März Warmbreitband (+37,6 %), kaltgewalzte Bleche (+29,0 %) und feuerverzinkte Bleche (+32,3 %) massiv. Am stärksten legten die Preise für Grobbleche zu (+50,8 %). Auch Walzdraht verteuerte sich in einem ähnlichen Rahmen: in Ziehgüte um 44,4 % und in Betonstahlgüte um 49,1 %. Auf Jahressicht gesehen, liegen die Teuerungsraten damit zwischen 55,6 % bei kaltgewalzten Blechen und 112,8 % bei Grobblechen.

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