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Messen & Veranstaltungen 23. August 2022

Spell-Konsortium: Hackathon@Interschutz 2022

Hacken für eine sicherere Zukunft - unter diesem Motto trafen sich 120 Teilnehmer zum Hackathon auf der Interschutz 2022, der vom Spell-Konsortium veranstaltet wurde.

Fünf Preise wurden in diesem Jahr für den Hackathon im Rahmen der Interschutz 2022 vergeben. 
Fünf Preise wurden in diesem Jahr für den Hackathon im Rahmen der Interschutz 2022 vergeben. 

Auch in diesem Jahr veranstaltete das „Spell“-Konsortium (das Forschungsprojekt „Spell“ ist die Semantische Plattform zur intelligenten Entscheidungs- und Einsatzunterstützung in Leitstellen und Lagezentren) wieder einen Hackathon, dieses Mal im Rahmen der Interschutz 2022. Der Krieg in Europa und die drohende Gasmangellage schaffen neue Herausforderungen. Die Energiekrise trifft jeden einzelnen, und ob es im Winter zuhause warm bleibt, ist nur eine von vielen aktuellen Fragen. Kann unsere Wirtschaft ohne russisches Gas bestehen; bleiben die Lieferketten aufrecht? Uns war es wichtig, dieses Jahr das Thema Krisen- und Katastrophenmanagement weiter zu denken, und dafür holten wir uns das Forschungsprojekt „Pairs“ (datenbasierte Krisenbewältigung, Fokus Lieferkettenresilienz, Stromversorgung, Gesundheitssektor) mit ins Boot. 120 Teilnehmer jeder Altersgruppe, aus verschiedenen Ländern Europas, remote oder vor Ort und unabhängig von Branche, Job und Titel fanden sich 40 Stunden lang zusammen, bildeten Teams und arbeiteten an fünf zukunftsweisenden Herausforderungen.

Hackathon auf der Interschutz 2022 – 40 Stunden Einsatz für Krisen- und Katastrophenmanagement

Neben Sönke Jacobs, dem Geschäftsführer des Zukunftsforums Öffentliche Sicherheit e.V., sprach zur Eröffnung auch Sven Dunkel von der Vereinigung der Förderung des Deutschen Brandschutzes und richtete an die Hacker klare Worte: „Vision ist der neue Standard von Morgen“. Damit starteten die 40 Stunden Hack: Alle Hacker waren hochmotiviert, und schnell bildeten sich bunte Teams aus Katastrophenschützern, IT‘lern, Start-Ups und Experten. Dann wurde es ruhig. Die Teams zogen sich in die Räumlichkeiten zurück und arbeiteten konzentriert an ihren Ideen. Viele Hacker nutzten auch die Messe Interschutz zum Generieren von Ideen, Befragen von Experten oder um zwischendurch mal den Kopf freizubekommen. Über die Tage verteilt gab es die Möglichkeit, bei verschiedenen Experten-Roundtables mit Fachleuten in Kontakt zu treten. Experten wie Albrecht Broemme, Ehrenpräsident des THW; Prof. Dr. Ingo Timm, Projektverantwortlicher und Leiter des Forschungsfeldes „Kognitive Sozialsimulation“ am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), oder Daniel Brose, Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes Brandenburg.

Auf der begleitenden Ausstellung konnten sich die Teilnehmer des VfS-Kongresses umfassend über sicherheitstechnische Produkte und Lösungen informieren.
VfS-Kongress: Zivil- und Katastrophenschutz im Fokus
Corona, Flut und Krieg: Die Krisen in der Welt häufen sich. Beim VfS-Kongress 2022 in Kassel wurden Stimmen laut, die ein Umdenken im Zivil- und Katastrophenschutz fordern. 

Exakt 40 Stunden später wurde es hektisch. Die letzten Vorbereitungen für die Ergebnispräsentationen liefen an. 40 Stunden Arbeit und sicherlich auch viel Spaß lagen hinter den Hackern. Mal mit mehr, mal mit weniger Schlaf. Die Jury war überwältigt von der Innovationskraft der Ideen und vergab statt drei insgesamt fünf Preise.

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Das Gewinnerteam, „Team Elva“, beschäftigte sich mit der Ressourcendisposition über Zuständigkeitsgrenzen hinweg und entwickelte dafür eine neue übergreifende Visualisierung. Platz 2 teilten sich „Team Arteal“ aus der Türkei, die ein Serious Game zur objektiven Messung der Stressbelastbarkeit einer Person mittels Sensorik und Virtual Reality entwickelten, sowie „Team Fowt“, die sich dem aktuellen Thema Stromausfall widmeten und eine Vorhersage unter Einbeziehung von Social Media erarbeiteten. Auf dem dritten Platz landeten „Team Sandsack“ mit „Katinder“, einer App, um Helfende mit ihren Aufgaben zur Verteilung von Hilfsgütern zu vernetzen, und „The Blue Polar Bears“ mit einer Lösung zur schnellen Vordisposition für eine schnellere Reaktionszeit und Präzisierung durch eine nachfolgend adaptive Notrufabfrage.

Auch alle anderen Teams haben hervorragende Leistungen erbracht, die man in den kommenden Monaten in die Forschungsprojekte integrieren kann. Jetzt liegt es am Spell-Konsortium, aus diesen Ideen zu lernen, neue Partner zu integrieren und die aufgezeigten Innovationen umzusetzen.

Lisa-Marie Schulze, Projektmanagerin im Verband für Sicherheitstechnik e.V.

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