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Brandschutz 9. Januar 2020

Linienförmige Rauchmelder für Trockenbau-Spezialisten

Der Trockenbau-Spezialist Siniat hat seine Sicherheitsausstattung mit einer leistungsstarken Brandmeldeanlage und linienförmigen Rauchmeldern modernisiert.

Im Zuge einer Standorterweiterung entschied sich der Trockenbau-Spezialist Siniat dafür, die Sicherheitsausstattung seiner Werksgebäude mit einer leistungsstarken Brandmeldeanlage und linienförmigen Rauchmeldern zu modernisieren. Der Auftrag zum Ausbau der Brandschutzlösung ging dabei an die Euromicron Deutschland. Der Systemintegration installierte in kürzester Zeit eine Brandmeldeanlage, welche die insgesamt 17.500 m² Werksfläche unter anderem mithilfe linienförmiger Rauchmelder absichert.

Der zur belgischen Etex Group gehörende Trocken- und Leichtbauspezialist Siniat erhielt erst 2011 seinen heutigen Namen, ging aber aus der Gipssparte des 1833 gegründeten französischen Baustoffkonzerns Lafarge hervor und blickt so auf über 180 Jahre Firmengeschichte zurück. Heute umfasst das Leistungsportfolio eine breite Palette an Gips- und Zementbaulösungen, die unter anderem für Schall- und Brandschutzvorrichtungen sowie für Konstruktionen in Feucht- und Nassbereichen eingesetzt werden. Das Unternehmen wächst seit Jahren kontinuierlich. Namhafte Kunden wie zum Beispiel die Lufthansa, Audi und das ZDF unterstreichen die hervorragende Marktposition.

Umfassende Brandmeldetechnik für die Standorterweiterung bei Siniat

Da mit dem Wachstum auch der Platzbedarf steigt, ergänzte Siniat sein Werksgelände am Produktionsstandort Lippendorf bei Leipzig um eine neue Logistikhalle, die Zusatzfläche für Vertrieb und Lagerhaltung bietet. Diese Erweiterung nahm das Unternehmen zugleich zum Anlass, die Sicherheitstechnik auf dem Werksgelände zu modernisieren. Das betraf auch die bestehende Brandschutzanlage, die auf die neuen Werksflächen ausgedehnt und zugleich technologisch aufgerüstet werden sollte. Neben der neuen Logistikhalle galt es dabei insbesondere das Kartonlager sowie das zentrale Gebäude der Gipskartonplatten-Produktion durch modernste Brandschutztechnik abzusichern.

Der Auftrag zur Realisierung des Projekts ging an die Euromicron Deutschland GmbH, mit der Siniat schon in der Vergangenheit beim Thema Brandschutz erfolgreich zusammengearbeitet hatte. Der Systemintegrator für intelligente Gebäudetechnik übernahm dabei alle Projektphasen – von Planung und Montage über Inbetriebnahme bis zu Service und Wartung. Als zentrale Herausforderung des Projekts wurde neben der enormen Werksfläche von insgesamt 17.500 m² die Tatsache identifiziert, dass installationsbedingte Produktionsunterbrechungen wirtschaftlich nicht darstellbar waren. Das bedeutete, dass die Brandschutztechnik bei laufender Gipskartonplattenfertigung an bis zu zehn Meter hohen Decken und Wänden installiert werden musste. Hinzu kam noch ein straffer Zeitplan, der für Planung und Umsetzung insgesamt fünf Monate vorsah.

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Linienförmige Rauchmelder zur großflächigen Branderkennung

Die Euromicron-Sicherheitstechniker realisierten auf dem Siniat-Werksgelände ein flächendeckendes Meldersystem, dessen Daten in insgesamt drei Brandschutzzentralen zusammenlaufen. Dieses Meldersystem umfasst neben klassischen Handfeuermeldern auch automatische Melder, die einen Brand heute je nach integrierter Sensortechnologie anhand von Gasen, Rauch, Flammenstrahlung oder Hitzeentwicklung erkennen können. Im Siniat-Werk wurden allerdings ausschließlich Melder mit automatischer Rauchdetektion installiert. Die Zentralen, in denen sämtliche Brandmeldungen erfasst werden, sind mit der regionalen Feuerwehrleitstelle gekoppelt und lösen dort im Brandfall automatisch Feueralarm aus.

Im Siniat-Werk wurden allerdings ausschließlich Melder mit automatischer Rauchdetektion installiert.

Zuverlässige Brandschutztechnik wie an Flughäfen oder Bahnhöfen

Der Herausforderung, auf dem Werksgelände auch weitläufige Hallenbereiche flächendeckend zu überwachen, begegnete Euromicron mit linienförmigen Rauchmeldern – auch als Lichtstrahl- oder Lichtschranken-Rauchmelder bezeichnet –, die häufig in großflächigen Objekten wie Flughäfen oder Bahnhöfen eingesetzt werden. Die Branderkennung erfolgt hier über die Rauchdetektion per linienförmiger Lichtschranke und ermöglicht so auch die Überwachung sehr weitläufiger Areale, in denen ansonsten eine übermäßig große Anzahl punktförmiger Melder erforderlich wäre. Ein linienförmiger Rauchmelder besteht aus einer Auswertungseinheit mit integriertem Sender und Empfänger sowie einem Reflektor, der in maximal 100 m Abstand von der Auswertungseinheit an der gegenüberliegenden Wand montiert wird. Der Sender strahlt Infrarotlicht aus, das vom Reflektor zum Empfänger zurückgeworfen wird, sodass zwischen beiden Komponenten ein permanenter IR-Strahl entsteht. Registriert die Überwachungseinheit eine Abschwächung beziehungsweise Störung der Lichtschranke durch aufsteigenden Rauch, wird ein Alarm ausgelöst. Durch dieses Prinzip kann die Einheit einen streifenförmigen Bereich von 14 m Breite (jeweils sieben Meter rechts und links des Senders) und damit eine Gesamtfläche von bis zu 1.400 m² abdecken.

Präzise Projektplanung für Siniat durch Euromicron

Im Zuge der Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen installierte Euromicron im Siniat-Werk letztlich 28 linienförmige sowie 30 punktförmige Rauchmelder, die durch insgesamt 9.000 m Kabel miteinander vernetzt sind. Für die manuelle Brandmeldung stehen darüber hinaus 37 Handfeuermelder zur Verfügung. Vervollständigt wird die Lösung durch 50 akustische Signalgeber, die aufgrund eines ergänzenden Lichtsignals auch bei hohem Lärmpegel wahrgenommen werden können und so für erhöhte Sicherheit sorgen. Aufgrund der präzisen Projektplanung sowie des insgesamt sehr geringen Installations- und Kabelaufwands aller ausgewählten Komponenten stellte die praktische Umsetzung der Brandschutzlösung letztlich kein größeres Problem dar. Die Montage aller Gewerke konnte zur Zufriedenheit von Siniat ohne jegliche Produktionsunterbrechung sowie innerhalb des vorgegebenen Zeitfensters erfolgreich durchgeführt werden.

Uli Schunk

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