Kosteneffizienz vereinheitlichter physischer Sicherheit
Viele Unternehmen setzen in der physischen Sicherheit noch auf in die Jahre gekommene, proprietäre Lösungen. Mit deren Vereinheitlichung lassen sich Kosten sparen.
Die Corona-Pandemie hat die Schwachstellen vieler vereinheitlichter physischer Sicherheitssysteme offengelegt, auch was die Kosteneffizienz betrifft. Auf der Suche nach einer neuen Lösung müssen Unternehmen sich fragen, ob diese auf künftige Sicherheitsbedrohungen vorbereitet sind, dem zunehmenden Trend zur Dezentralisierung standhalten und sich den immer komplexeren internen Infrastrukturen anpassen können.
Bei der Entscheidung für ein neues Sicherheitssystem sind vor allem auch die Kosten ein zentraler Faktor. Denn viele Sicherheitsverantwortliche stehen vor der Herausforderung, trotz sinkenden Budgets ein optimales Sicherheitssystem für die komplexen individuellen Anforderungen des Unternehmens zu finden. Besonders durch die Pandemie ist der Kostendruck speziell bei der physischen Sicherheit deutlich größer geworden.
Vereinheitlichung: Minimale Kosten bei maximaler Leistung
Eine offene, zentrale Plattform ist in dieser Situation eine sinnvolle Softwarelösung, mit der Unternehmen ihre unmittelbaren und langfristigen Sicherheitsanforderungen erfüllen können. Sie bietet nahtlose Konnektivität zwischen mehreren Systemen, einschließlich Videoüberwachung, Zutrittskontrolle, Intercom- und Einbruchmeldesysteme. Sicherheitsverantwortliche erhalten so alle Funktionen und Systeme für die tägliche Arbeit auf einer einzigen Oberfläche.
Ein zentraler Vorteil dieser Vereinheitlichung ist seine Kosteneffektivität. Laut einer repräsentativen Studie von Genetec konnten 77 % der Befragten durch Vereinheitlichung den Platzbedarf ihrer Infrastruktur reduzieren, 78 % waren in der Lage, die Wartungskosten zu senken, wobei 89 % auch die Wartungszeit reduzieren konnten.
Kostengünstigere Anschaffung und Wartung physischer Sicherheitssysteme
Eine offene, zentrale Plattform ist kostengünstiger in der Anschaffung und Wartung als individuell integrierte sowie proprietäre Lösungen. Unternehmen profitieren beispielsweise von einer offenen Systemarchitektur, die den Einsatz von Drittanbieter-Systemen und -Endgeräten ermöglicht, ohne für jede Integration gesonderte Anpassungen vornehmen zu müssen. Dadurch können Unternehmen beispielsweise auf eine vereinheitlichte Plattform umsteigen und ihre vorhandene Sicherheitsinfrastruktur weiternutzen. Dazu zählen IP-basierte Kameras, DVRs, Türsteuerungen, Alarmsysteme, Gegensprechanlagen, Ausweisdrucker oder auch Active Directory für die Authentifizierung und das Kartenmanagement. Selbst analoge Endgeräte lassen sich problemlos in ein modernes vereinheitlichtes System integrieren.
In der Regel werden bei einer offenen, zentralen Plattform keine Anpassungen notwendig. Moderne vereinheitlichte Lösungen bieten auch die Möglichkeit Drittanbieteranwendungen mithilfe von Software Development Kits (SDK) oder eine Programmierschnittstelle (Application Programming Interface, kurz API) zu implementieren. Damit können Unternehmen eigenständig nicht nur bestehende Integrationen weiternutzen, sondern auch individuelle Integrationen entwickeln und pflegen, ohne sich auf den Plattformhersteller verlassen zu müssen.
Optimierte Nutzung vorhandener Ressourcen
Zahlreiche Unternehmen haben heute Probleme, die oftmals autark voneinander arbeitenden Sicherheitsanwendungen und die dazugehörige Hardwareinfrastruktur zu warten und dabei den Überblick zu behalten. Eine vereinheitlichte Lösung optimiert die Nutzung vorhandener Ressourcen, da vorhandene Hardware wie Server und Datenbanken gemeinsam verwendet werden.
Darüber hinaus müssen Nutzer den Umgang mit nur einer Software erlernen, um das gesamte System zu verwalten, konfigurieren, aktualisieren und zu sichern. Auch Administratoren profitieren von einer vereinheitlichten Plattform, denn das gesamte System lässt sich über eine zentrale Anwendung verwalten – unabhängig von der Anzahl eingesetzter Server und Technologien. Alle Daten und Services werden an einem zentralen Ort gespeichert und sind sofort abrufbar. Bei proprietären Systemen musste das Wartungspersonal jedes einzelne System an einem gesonderten Rechner verwalten. Im schlimmsten Fall mussten sie sogar zu weiteren Standorten fahren, um eine Software zu aktualisieren beziehungsweise eine Systemprüfung durchzuführen, was einen hohen Zeitaufwand und immense Personalkosten mit sich bringt.
Umzug in die Cloud senkt Hardwarekosten deutlich
Laufende IT-Kosten sind zu einem wesentlichen Faktor für Unternehmen geworden. Besonders Serverräume, die Server selbst, lokale Verkabelung oder entsprechende Kühlung schlagen zu Buche. Auch die Sicherheitsinfrastruktur nimmt viel Platz ein, denn Videoüberwachungsdateien müssen gespeichert, Zutrittskontrollinformationen hinterlegt und die genutzten Systeme selbst auf den Servern installiert werden.
Aus diesem Grund steigen immer mehr Unternehmen auf Cloud-Dienste um. Damit lässt sich beispielsweise das gesamte Sicherheitssystem gegen eine monatliche, gut kalkulierbare Gebühr auslagern. Im Vergleich zum Aufbau einer eigenen Server-Infrastruktur sind dafür wesentlich niedrigere Investitionen erforderlich. Aufwändige Beschaffungsprozesse und Budget-Freigaben werden überflüssig. Cloud Services entbinden darüber hinaus IT-Abteilungen von der Verantwortung für Server-Stellplätze, Kühlung, Stromversorgung und Hardware-Wartung. Gleichzeitig ist der Schutz der in der Cloud gespeicherten Daten deutlich besser, denn führende Anbieter wie Microsoft oder Amazon haben umfassende Sicherheitsmaßnahmen implementiert. Für Unternehmen entfallen also nicht nur hohe Fixkosten für die Ausstattung und den Betrieb eigener Serverräume, sondern interne Daten werden mithilfe hochmoderner Sicherheitsstandards bestmöglich vor Cyberangriffen, zum Beispiel durch Ransomware, geschützt.
Vereinheitlichung optimiert Betriebsprozesse
Durch den Einsatz einer vereinheitlichten Plattform profitieren auch Unternehmensbereiche, die auf den ersten Blick nichts mit Sicherheit zu tun haben. Die gewonnenen Daten können beispielsweise dafür genutzt werden, um die Business Intelligence im Unternehmen zu erhöhen und die operative Effizienz zu verbessern.
Dafür müssen die System- und Sensordaten auf sinnvolle und nutzbare Art und Weise zusammengeführt und alle Informationen als ein zentraler Datensatz verwaltet werden. Mithilfe intelligenter Systeme lassen sich leichter Trends und Muster aus Daten mehrerer Systeme erkennen, was durch spezielle Visualisierungstools zusätzlich erleichtert wird. Alle Daten werden miteinander in Verbindung gesetzt sowie die Ergebnisse am Ende in ein lesbares Format umgewandelt, aus dem umsetzbare Informationen abgeleitet und anschließend mit anderen Abteilungen geteilt werden können. Außerdem wird dadurch die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit gefördert und die bislang vielleicht noch vorherrschende Silokultur aufgebrochen.
Schneller richtig zu entscheiden kann viel Geld sparen
In kritischen Situationen zählt für Sicherheitsteams oft jede Sekunde. Eine vereinheitlichte Plattform hilft dabei, Alarme aus allen Gewerken zu validieren, zu korrelieren und zentralisiert – zum Beispiel auf einer Übersichtskarte – anzuzeigen. Nutzer können so viel schneller feststellen, ob es sich um einen tatsächlichen Notfall oder einen Fehlalarm handelt. Ein Beispiel: Erhält die Leitstelle eine Einbruchsmeldung auf dem Gelände, kann mittels Videoüberwachung innerhalb des vereinheitlichten Systems die Lage vor Ort begutachtet und bei Bedarf alle Zugänge im Umkreis gesperrt werden. Sicherheitsverantwortliche müssen dafür nicht mehr unterschiedliche Systeme gleichzeitig bedienen. Die Überwachung des gesamten Geländes auf einer Oberfläche senkt die Komplexität für Sicherheitsteams und schützt vor vermeidbaren, stressbedingten Fehlern.
Die gesammelten Daten werden von der vereinheitlichten Plattform priorisiert. Das Sicherheitspersonal muss sich somit nicht mit zweitrangingen Problemen befassen, wodurch wichtige Alarme und Meldungen übersehen werden können. Besonders in kritischen Situationen kann jede Minute, die das Team durch ineffiziente Abläufe verliert, für Unternehmen enorm teuer werden. Vereinheitlichte Systeme unterstützen das Personal vor Ort bei der Entscheidungsfindung, um Situationen schneller richtig einschätzen zu können und entsprechend zu reagieren. Im Schadensfall vermeiden Unternehmen dadurch unnötigen Schaden und senken gleichzeitig die Personalkosten.
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