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Rückblicke/Ausblicke 20. September 2018

Klimatischer Extremismus

Heute blicken wir in unserer Archiv-Rubrik in die Juli-Ausgabe Jahres 1989 und befassen uns mit Umweltrisiken. Dazu zählen sowohl Gefahren, die Unternehmen drohen können, als auch solche, die von ihnen ausgehen.

Scan aus der PROTECTOR-Ausgabe Juli 1989.
Scan aus der PROTECTOR-Ausgabe Juli 1989.
Seit nunmehr gut zehn Jahren wirft das Redaktionsteam von PROTECTOR & WIK immer wieder einen Blick in das 45 Jahre zurück reichende Archiv des Heftes. Die interessantesten historischen Fundstücke, Kuriositäten und Zeitzeugnisse präsentieren wir in jeder Ausgabe im „Abspann“. Sofern möglich und angebracht versehen wir die Archivtexte mit einem aktuellen Bezug zu Jetztzeit. Die besten dieser bisher Heft-exklusiven Archiv-Beiträge stehen nun auch online auf Sicherheit.info zur Verfügung.

Klimatischer Extremismus

Der Sommer 2018 war der zweitheißeste in der Geschichte der Wetteraufzeichnung und lag in Sachen Temperaturen nur knapp hinter dem Rekord von 2003. Ganz weit vorne lag er aber auch in Sachen Trockenheit. Die lange Hitzeperiode machte Mensch, Tier, Pflanzen und auch Technik zu schaffen. Hinzu kamen Waldbrände, Hagel-Unwetter, Sturzfluten und andere wetterbedingte Katastrophen, die enorme Schäden verursacht haben. Und wo Risiken auftauchen, da stellt sich immer auch die Frage nach dem Schutz vor diesen. Kann man also eine gewisse Sicherheit vor diesen Gefahren erreichen?

Dieser Frage ging der PROTECTOR bereits in seiner Juli-Ausgabe des Jahres 1989 nach und fragte, ob man mittels EDV die Umweltrisiken beurteilen könne. Dabei ging es nicht nur um die Risiken, die von der Umwelt auf Betriebe ausgehen, sondern auch um Risiken, die von Betrieben auf die Umwelt ausgehen können, seien es Brände, Umweltverschmutzung und ähnliches. Dies ist keine Einbahnstraße, sondern eine mehrspurige Autobahn. Unternehmen tun gut daran, zu bedenken, wie sich ihre Aktivitäten auf andere, und wie sich die Umwelt auf sie auswirken kann. Klimawandel und Extremwetter haben handfeste Auswirkungen, sowohl auf Leib und Leben, als auch auf die Produktivität von Unternehmen und auf die Leistungsfähigkeit von Kritischen Infrastrukturen. Damit sind das automatisch Sicherheitsthemen.

Was die softwaregestützten Vorhersagen von Meteorologen und Wetterdiensten angeht, so sind sie seit 1989 sicherlich präziser und vorausschauender geworden, allerdings scheinen sich Wetterphänomene auch zu wandeln, so dass die Modelle angepasst werden müssen, sofern das möglich ist. Die Folgen etwa von sintflutartigen Regenfällen, die extrem lokal niedergehen und so innerhalb weniger Stunden die Niederschlagsmenge eines ganzen Monats ausschütten, könnten nicht dramatischer sein. Man stelle sich vor, sie träfen einen Chemiepark oder ein Kraftwerk. Dann kann man nur hoffen, dass man dort für diesen Fall gerüstet ist.

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Dieser Beitrag erschien ursprünglich in der Printausgabe 9/2018 von PROTECTOR & WIK.

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