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Videosicherheit 2. Dezember 2020

Intelligente Videoanalyse sichert unbemannte Zugdepots

Zum Schutz vor Diebstahl und unbefugtem Zutritt setzt der britische Bahnbetreiber Southeastern Rail in unbemannten Zugdepots auf intelligente Videoanalyse.

Big Ben and Houses of Parliament, London, UK
Big Ben and Houses of Parliament, London, UK

Southeastern Rail Network, eines der größten Bahnunternehmen Großbritanniens in öffentlicher Hand, setzt in seinen unbemannten Zugdepots auf eine intelligente Videosicherheitslösung von Bosch. Mit dieser werden zwölf Zugdepots, darunter fünf unbemannte Standorte, gegen Diebstahl und unbefugten Zutritt geschützt. Das digitale Videosystem stellt eine bedeutende Verbesserung der Sicherheit für das britische Bahnunternehmen dar, das Zugverbindungen zwischen London, Kent und Teilen von East Sussex anbietet und an jedem Wochentag 640.000 Passagiere in seinen 392 Zügen befördert. Kernstück der Sicherheitslösung sind Kameras mit integrierter intelligenter Videoanalyse. Die Lösung wurde vom Bosch-Integrationspartner Taylor Technology Systems innerhalb von sechs Monaten installiert und entsprechend den spezifischen Anforderungen der Zugdepots konfiguriert.

Das über zwölf Standorte verteilte System nutzt maschinelles Lernen und Algorithmen, um bei einer Bedrohungslage wie dem unbefugten Eindringen auf das Gelände oder in eine Anlage automatisch Alarme auszulösen. Neben diesen Sicherheitsanwendungen werden über die Kameras auch Metadaten zu den Ankunfts- und Abfahrzeiten der Züge generiert und ausgewertet.

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IP-Kameras mit Nachtsicht und integrierter Videoanalyse sichern Zugdepots

Die in den zwölf Depots neu installierten Kameras ersetzen eine analoge Lösung durch IP-basierte Kameras der Serien Flexidome, Dinion und Autodome. Bei diesen Kameras ist die intelligente Videoanalyse (IVA) bereits vorinstalliert. Dadurch wird es möglich, die Videobilder exakt entsprechend den Sicherheitsanforderungen der Zugdepots auszuwerten. Da die Sicherheit bei Nacht besonders in den fünf unbemannten Zugdepots von großer Bedeutung ist, verfügen die Kameras über die Starlight-Technologie von Bosch. Damit können Videobilder auch nachts und bei schlechten Lichtverhältnissen ohne Einschränkungen ausgewertet werden. Dank Farbfilterung sind die Kameras in der Lage, auch bei einer Lichtstärke von nur 0,0077 Lux detaillierte monochrome Bilder zu liefern, bei denen andere Kameras häufig überhaupt kein Bild mehr zeigen. So ist der Schutz der Anlagen rund um die Uhr gewährleistet.

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Intelligente Videoanalyse alarmiert im Ernstfall Wachpersonal

Die Kameras sind gegen Fehlalarme geschützt. Mit Hilfe eines „virtuellen Stolperdrahts“ können sie Bewegungen an den äußeren Begrenzungen der Zugdepots erfassen. Falls es zu einer Übertretung kommt, benachrichtigt das System automatisch das Wachpersonal von Southeastern. Das Sicherheitspersonal kann sich dann anhand der Live-Bilder der Kameras sowie anhand der Aufzeichnungen jederzeit ein Bild der Lage machen. Dabei müssen sich die Sicherheitsmanager nicht allein auf vorkonfigurierte Funktionen wie zum Beispiel die Fahrzeugverfolgung verlassen. Mittels des integrierten Camera Trainers können neue Funktionen wie das Erkennen bestimmter Arten von Objekten oder Situationen, wie sie für ein Zugdepot typisch sind, hinzugefügt werden. Die Video-Aufzeichnungen werden von Divar-Rekordern in verschlüsseltem Format sicher gespeichert und remote verwaltet.

Die Videolösung geht über Sicherheitsanwendungen hinaus

Die von Southeastern eingesetzte Videosicherheitslösung ist ein Beispiel für die branchenweite Entwicklung, bei der sich Kameras von Videoaufnahmegeräten zu intelligenten Sensoren wandeln, die unterschiedlichste Metadaten erfassen. Diese Metadaten bieten Anwendungsmöglichkeiten, die über den Sicherheitsbereich hinausgehen: Die Videoanalysen unterstützen die Warenanlieferungen vor Ort bei den einzelnen Depots genauso wie die Zugangskontrolle für Mitarbeiter und die Protokollierung der Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Züge. Das System stellt damit nicht nur sicher, dass die Zugdepots rund um die Uhr gegen Kriminalität geschützt sind, sondern bietet auch eine datenbasierte Grundlage für Effizienzgewinne und Kosteneinsparungen.

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