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„Impulsgebende Weltleitmesse“

Vom 23. bis 26. September 2014 findet die 21. Ausgabe der Security in Essen statt. PROTECTOR sprach mit Claus-Peter Regiani, Geschäftsbereichsleiter Messen und Ausstellungen bei der Messe Essen, über neue Themen, die ausgebremste Modernisierung der Hallen und die Bedeutung von Messen im virtuellen Zeitalter.
Claus-Peter Regiani: „Die persönliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht und das physische Erleben von Produkten lassen sich durch keinen noch so attraktiven virtuellen Auftritt ersetzen.“
Claus-Peter Regiani: „Die persönliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht und das physische Erleben von Produkten lassen sich durch keinen noch so attraktiven virtuellen Auftritt ersetzen.“

PROTECTOR: Die Security bietet in diesem Jahr Technik und Dienstleistungen aus 40 Marktsegmenten und 100 Vorträgen – auf welche neuen Themen können die Besucher gespannt sein?

Claus-Peter Regiani: Als impulsgebende Weltleitmesse bietet die Security Essen natürlich Lösungen für viele aktuelle Herausforderungen. Im Bereich IT-Security zum Beispiel ist die Abwehr von Cyberattacken und Lauschangriffen ein Topthema. Bei uns zu sehen sind deshalb Innovationen für den verschlüsselten Datenaustausch ebenso wie für die forensische Beweissicherung nach einem Angriff. Daten- und Wissensklau verursacht allein in Deutschland jedes Jahr einen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von 50 Milliarden Euro, schätzt der BDI. Da besteht großer Handlungsbedarf. Neue Entwicklungen gibt es auch bei der Gefahrenabwehr im öffentlichen Raum. Ein Beispiel ist die Früherkennung von Bedrohungen durch Behavioral Recognition Systems. Und wir widmen uns 2014 erstmals dem wichtigen Wachstumsthema Global Travel Security, also dem Schutz von Mitarbeitern und Firmen-Know-how bei Geschäftsreisen ins Ausland. Kurz: Die Security Essen wird wieder einen absolut umfassenden Marktüberblick geben.

Die geplante große Modernisierung der Essener Hallenkomplexe wurde durch einen Bürgerentscheid ausgebremst. Welche Auswirkungen hat dies auf die Ausstellungsflächen der Security? Kann die Messe trotzdem weiter wachsen?

Zunächst: Wir respektieren die Entscheidung der Essener Bürger, die sich gegen die ursprünglich geplante große Lösung aussprachen. Unsere Bemühungen um die Modernisierung der Messe Essen gehen aber weiter. Geplant ist jetzt eine schlankere und trotzdem komfortable und ansprechende Variante. Dabei ist es oberste Priorität, die Flächenanforderungen unserer Weltleitmessen zu erfüllen. Bei der nun geplanten Basisversion werden einige Gebäude modernisiert und nicht komplett ersetzt wie ursprünglich geplant. Das ermöglicht es uns, Kosten zu sparen und gleichzeitig die Gesamtfläche zu erhalten. Die Security Essen wird von der Modernisierung maßgeblich profitieren. Erste positive Auswirkungen wie die neue Fassade wird es bereits zeitnah geben, und nach Abschluss der Arbeiten wird die Security Essen dann in zum Teil völlig neuen Hallen stattfinden. Damit entsprechen wir den gestiegenen Anforderungen der Aussteller an Technik und Optik.

Haben aktuelle, politische Entscheidungen wie die Einführung der Rauchmelderpflicht, die neue Musterversammlungsstättenverordnung oder die neue Leitstellennorm (EN 50518) spürbare Auswirkungen auf die Themen, Aussteller und Besucher der Security?

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Wir haben die Security Essen so dynamisch konzeptioniert, dass sie alle für die Branche relevanten Entwicklungen aufgreifen kann. Dadurch wird die Messe auf der Angebotsseite durchaus zum Spielgelbild aktueller politischer Entscheidungen. Das Angebot an Rauchmeldern beispielsweise ist auf der Security Essen sehr umfangreich – darunter sind auch Modelle, die sich im Brandfall selbsttätig mit dem Internet verbinden, in Echtzeit Statusmeldungen per SMS oder E-Mail versenden und mithilfe von Onlinekarten Einsatzkräfte direkt zum Brandherd lotsen können. Dieses Beispiel zeigt, dass Sicherheitstechnik immer mehr zur Querschnittstechnologie wird. Auch diese aktuelle Branchenentwicklung spiegelt sich in vielen Ausstellungsbereichen der Weltleitmesse wider.

Wie entwickeln sich die einzelnen Segmente? Hat der Bereich Brandschutz erneut zugelegt?

Der Buchungsstand der Security Essen ist hervorragend. Wir rechnen wieder mit mehr als 1.000 Ausstellern aus aller Welt. Vor allem bei den Dienstleistern verzeichnen wir ein gestiegenes Interesse, sich in Essen zu präsentieren. Die Sonderschau „Schutz, Sicherheit, Service + Dienstleister“ zieht deshalb in die größere Halle 6 um, in unmittelbare Nähe zu den Sicherheitsfahrzeugen. Beim Brandschutz sind wir ähnlich stark aufgestellt wie vor zwei Jahren und werden diesem wichtigen Bereich erneut gleich zwei Hallen, die 1 und 7, widmen. Es freut uns außerdem sehr, dass auch bekannte Großkonzerne wie Bosch, Panasonic und Siemens die Security Essen als Forum nutzen, um ihre Produktneuheiten für den Brandschutz weltweit zu präsentieren.

Das Thema IT-Sicherheit hat sich mit seinem eigenen Themenpark längst fest auf der Security etabliert. Wie passt das eher traditionelle Konzept einer Messe mit der vielzitierten Online-Affinität der Branche zusammen?

Hervorragend! Der Auftritt auf einer Messe ist für jedes Unternehmen ein zentrales Marketinginstrument. Und das wird auch in Zukunft so bleiben. Die persönliche Kommunikation von Angesicht zu Angesicht und das physische Erleben von Produkten lassen sich durch keinen noch so attraktiven virtuellen Auftritt ersetzen. Natürlich ist das Internet wichtig, aber es kann kein Vertrauen aufbauen. Eine Messe schon. Und die Security Essen ganz besonders.

In diesem Jahr werden erstmals Messerundgänge für Planer und Architekten angeboten. Welche Idee steckt dahinter?

Wir wollen Planern, Errichtern und Betreibern eine schnelle Orientierung und einen effizienten Messebesuch ermöglichen. Deshalb bieten wir dieser Besuchergruppe fachlich moderierte Rundgänge an und zwar zu Themen, die sie besonders interessieren wie Brandschutz und Überwachung. Jeden Messetag um 10:30 und um 14:00 Uhr werden die Besucher von Fachleuten unseres Partners, der Deutschen Gesellschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit (DGWZ), in kleinen Gruppen über die Messe geführt und lernen direkt die richtigen Ansprechpartner bei den Ausstellern kennen. Ein sinnvoller und gern genutzter Service, den wir bereits bei vielen unserer Messen erfolgreich etabliert haben.

Internationalität ist ein Attribut, das sich die Security als Weltleitmesse für Sicherheits- und Brandschutztechnik groß auf die Fahne geschrieben hat. Wie ist der Stand 2014? Wird auch die Sicherheitswelt „zum Dorf“?

Tatsächlich deckt die Security Essen den ganzen Globus ab. Auch 2014 werden wieder Aussteller aus rund 40 Nationen ihre Innovationen bei uns präsentieren. Alle großen Industrienationen sowie alle namhaften Hersteller für zivile Sicherheitstechnik sind vertreten. Zuwachs gibt es zum Beispiel bei den internationalen Gemeinschaftsauftritten. Zum ersten Mal wird auch Ungarn mit einem Gemeinschaftsstand vertreten sein – neben Italien, Großbritannien, China, Taiwan, Korea und den USA. Bei den Besuchern erwarten wir ebenfalls eine sehr hohe Internationalität, ähnlich wie 2012. Da zog die Weltleitmesse Einkäufer und Entscheider aus 115 Ländern an – vor allem aus Industrie, Handwerk, Handel und Behörden.

Stehen zum 40-jährigen Jubiläum der Security Essen besondere Neuerungen oder Aktionen auf der Agenda, die unsere Leser kennen sollten?

Unsere Zukunftsthemen wie die Security Research Area oder der Tag der Aus- und Weiterbildung am 23. September eröffnen spannende Perspektiven für die ganze Sicherheitsindustrie. Auf den „Security-Foren“werden außerdem mehr als 90 Fachleute messebegleitend ihr Expertenwissen teilen. Die Themen reichen von elektronischer und mechanischer Sicherheitstechnik, über Brandschutz, Sicherheitsdienstleistung, CCTV und Zutrittskontrolle bis zur IT-Sicherheit. Dem Bereich Brandschutz widmen wir am 25. September sogar einen ganzen Thementag. Dann demonstrieren Fachleute im Freigelände spektakuläre Brandbekämpfungstechnik live in Aktion. Insgesamt bietet die Security Essen also wieder ein informatives und unterhaltsames Programm. Auch das ist seit 40 Jahren ihr Markenzeichen.

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