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Unternehmen 26. Juli 2022

Das Smartphone in der Schlüsselrolle

Cloud-basierte Zutrittskontrolle, oder auch Mobil Access, setzt sich in der Branche immer mehr durch. Löst das Smartphone bald den mechanischen Schlüssel ab?

Es ist keine neue Erkenntnis, dass die Treiber technologischer Entwicklungen die Anwender sind. Das gilt natürlich auch für die Zutrittskontrolle. Ob Standards, Plattformen oder Mietmodelle, schon immer war der Consumer-Bereich dem Status quo der Branche voraus und gab deren Richtung vor. Ein aktuelles Beispiel dafür ist das Smartphone, das zum zentralen Element des Alltags geworden ist und  zunehmend Bargeld und EC-Karte als Zahlungsmittel verdrängt. Wer zu Stoßzeiten an der Supermarktkasse ansteht, kann immer öfter beobachten, wie effizient dieser Vorgang ist und den Bezahlungsprozess beschleunigt. Das Handy wird an den Leser gehalten, und schon rattert die Kasse: „Kassenzettel?“ „Nein, danke.“ „Wiedersehen“. Dagegen benötigen diejenigen, die ihren Pin eingeben,  Centstücke aus der Geldbörse pulen oder gar – Gott bewahre – mit Essensmarken bezahlen, vergleichsweise viel Zeit und riskieren schon mal den ein oder anderen genervtem Blick.

Das Smartphone als Schlüssel: Digitalisierung in der Zutrittskontrolle schreitet voran

Unter dem Begriff „Mobile Access“ spielt das Smartphone inzwischen auch in der Zutrittskontrolle eine immer wichtigere Rolle, wie die rege Beteiligung am diesjährigen PROTECTOR Forum zeigt. Dieses konnten wir in diesem Jahr wieder leider nicht in Präsenz veranstalten, sondern mussten auf die Lösung der letzten beiden Jahre zurückgreifen. Das heißt, wir luden die Branchenexperten dazu ein, schriftlich Ihre Einschätzungen und Statements zu verschiedenen aktuellen Themen in der Zutrittskontrolle abzugeben (Seiten 6 bis 42), und unter dem Punkt „Mobiles Schließen“ war die Beteiligung mit am größten. Einig waren sich die Teilnehmer dabei, dass das Smartphone zwar immer wichtiger wird. Doch die Antwort auf die Frage, ob Karte oder Schlüssel das Identmedium der Zukunft sein werden, lautete meistens: „sowohl als auch“. Denn ähnlich, wie dem Bargeld seit Jahren sein nahes Ende prophezeit wird, aber nach wie vor das beliebteste Zahlungsmittel der Deutschen ist, will der mechanische Schlüssel einfach nicht von der Bildfläche verschwinden.

Dennoch, das zeigen die Statements im Forum deutlich, beschleunigen sich die Prozesse im Zuge der Digitalisierung in der Zutrittskontrolle immer mehr und treiben die technologische Entwicklung voran. Das verdeutlicht unter anderem das Titelinterview dieser Ausgabe (Seiten 36 bis 39 im Zutrittsspecial 2023 von PROTECTOR). Wo in Rechenzentren Besucher früher noch Zettel unter einem Klemmbrett ausfüllen mussten und die Rezeptionistin den Sicherheitsverantwortlichen anrief, bevor ihnen Zutritt gewährt wurde, stehen jetzt immer öfter Hightechgeräte, die ähnlich wie am Flughafen die autonome und vollautomatische Verifikation ihrer Identität ermöglichen. Das macht den Anmeldungsprozess nicht nur schneller und komfortabler, sondern auch, und das ist das Entscheidende, nach Überzeugung Vieler auch wesentlich sicherer, vor allem was den Datenschutz betrifft.

An diesem Punkt scheiden sich aber die Geister nach wie vor. Denn wo die einen den technologischen Fortschritt feiern und den Zugewinn an Effizienz, Komfort und Sicherheit betonen, warnen andere vor der unkontrollierten Abgabe der Daten in die Cloud und der immer größer werdenden Macht der Techkonzerne. Unbestritten dürfte dagegen sein, dass im Alltag wie in der Zutrittskontrolle immer vielfältiger werden. Altes bleibt, Neues kommt hinzu. Die Welt wird immer vielfältiger – und immer spannender.

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