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Zutrittskontrolle 6. August 2019

Bundeswehr nutzt elektronische Zeiterfassung von Primion

Primion hat seine elektronische Zeiterfassungs-Software auf die speziellen Erfordernisse der Bundeswehr angepasst. 150 Standorte wurden bereits ausgerüstet.

Das Zeiterfassungsgerät bei der Redaktion der Bundeswehr in Berlin, am 30.06.2016.
Das Zeiterfassungsgerät bei der Redaktion der Bundeswehr in Berlin, am 30.06.2016.

Bundesweit bucht die Bundeswehr die Arbeitszeiten ihrer Soldaten inzwischen mit dem elektronischen Zeiterfassungssystem von Primion. Vor drei Jahren wurde bei der Deutschen Bundeswehr die gemäß EU-Recht vorgeschriebene „Soldatenarbeitszeitverordnung“, kurz SAZV eingeführt. Die neue Verordnung dient der Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes der Soldatinnen und Soldaten, indem sie die Belastungen reduziert und den Dienst planbarer macht.

Die Soft- und Hardware zur Erfassung und Kontrolle der regulären Arbeitszeit von 41 Stunden pro Woche kommt von Primion. Im aktuellen Projekt wurden 103 Standorte mit den Systemen des Unternehmens ausgerüstet; insgesamt sind es dadurch europaweit über 150 Standorte. Damit beläuft sich das gesamte Projektvolumen aktuell auf derzeit rund 2,5 Mio. Euro.

Arbeitszeiterfassung für Soldaten auch bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr

Durch die Einbindung der SAZV in die bisherige elektronische Zeiterfassung, wird der Personenkreis komplettiert und nunmehr die minutengenaue Arbeitszeiterfassung auch im soldatischen Bereich eingeführt. Bis dato mussten sich die Verantwortlichen intern Fragen zum Umgang mit Mehrarbeit, Überstunden oder Gleitzeitregelungen stellen.

Natürlich musste auch definiert werden, wann diese Regelung keine Gültigkeit hat: Zum Beispiel bei Einsätzen zur Landesverteidigung, bei internationalen Krisen, mandatierten Auslandseinsätzen oder Naturkatastrophen.

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Im alltäglichen Betrieb in der jeweiligen Einheit erfassen die Soldatinnen und Soldaten ihre Arbeitszeit entweder an Zeiterfassungsterminals mittels codierten Ausweisen, dem „eDTA“ (elektronischer Dienst- und Truppenausweis) oder direkt am Arbeitsplatz am PC in der Software „prime WebTime“.

Automatische E-Mails bei Überschreiten der Arbeits- und Ruhezeiten

In der Applikation mussten die spezifischen Gegebenheiten der SAZV berücksichtigt und individuell eingerichtet werden: So zum Beispiel die Verlängerung der Datenaufbewahrungsfrist, die Anpassung der Verrechnung von speziellen Fehlzeiten, spezifische Rechenregeln für die Unterscheidung von Gleitzeit und Mehrarbeit oder auch die Anpassung der Pausenregelung bei Dienst zu wechselnden Zeiten.

Wird die wöchentlich definierte Arbeitszeit von 41 Stunden überschritten, erhält ein zuvor definierter Personenkreis automatisch eine entsprechende Benachrichtigung per E-Mail. Dasselbe gilt, wenn die Ruhezeiten verletzt werden. Bereits bei der Buchung wird außerdem automatisch geprüft, ob die Ruhezeit seit der letzten „Gehen-Buchung“ am Vortag eingehalten wurde.

Die Auswertung der so erfassten Daten wird automatisch an das bundeswehreigene Personalwirtschaftssystem übertragen. Die Soldatinnen und Soldaten können ihre so erfassten Daten jederzeit selbst einsehen, um auch selbst einen Überblick zu haben.

Zutrittskontrolle komplementiert elektronische Zeiterfassung

Im Projektverlauf wurden darüber hinaus Komponenten für die Zutrittskontrolle installiert, um Gebäude und Gelände vor unberechtigtem Zugang zu schützen. Für die Zutrittskontroll-Leser und Tür-Zylinder werden in der Software „prime WebAccess“ Zutrittsrechte für zuvor definierte Personen oder Personenkreise vergeben. Manipulationsversuche werden umgehend gemeldet und verlorene Ausweise können jederzeit gesperrt sowie neue Ausweise vergeben werden.

Die Offline Tür-Zylinder dienen der Zutrittskontrolle in einzelne Räume, die vom Sicherheitslevel eher niedriger eingestuft werden. Die Zutrittskontroll-Leser werden in der Regel für Bereiche installiert, die ein hohes Sicherheitslevel haben oder wenn es gilt, große Areale abzusichern, für die strengere Vorschriften gelten. Auch hier werden die Buchungen im System dokumentiert und können für Auswertungen jederzeit aufgerufen werden. Zum Beispiel bei einer versuchten Manipulation.

Die codierten Ausweise oder der eDTA werden sowohl für die Zeiterfassung als auch für die Zutrittskontrolle genutzt, was die Benutzerfreundlichkeit und Verwaltung deutlich erhöht. Insgesamt beurteilt die Bundeswehr die Einführung der SAZV und damit der notwendigen Soft- und Hardware durchweg positiv.

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