Laut einer Statistik des Bundesverbands Technischer Brandschutz (bvfa) wurden seit 2013 mehr als 250 Brände in Krankenhäusern in Deutschland gemeldet. Gleichzeitig sind Patienten in Krankenhäusern und Bewohner in Pflegeeinrichtungen häufig in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Im Falle eines Brandes sind diese Personen ganz besonders gefährdet. Das gilt auch für Besucher, die sich nur kurzzeitig in den Gebäuden befinden und mit den örtlichen Gegebenheiten oft nicht vertraut sind. Sie können im Brandfall nur schwerlich auf dem schnellsten und kürzesten Wege fliehen.
Vorschriften und Richtlinien für baulichen Brandschutz
Für den baulichen, anlagentechnischen und organisatorischen Brandschutz in Bauten des Gesundheitswesens gelten Vorschriften und Richtlinien, aus denen unterschiedliche Anforderungen an den baulichen Brandschutz resultieren. So müssen beispielsweise Leitungen und Installationen, die über mehrere Geschosse führen, in Installationsschächten angeordnet werden, welche nach MLAR 3.5.1 auszuführen sind. Die Abschlüsse in diesen Schächten sind aus nicht brennbarem Material, feuerwiderstandsfähig und umlaufend dichtschließend auszuführen.
Besonders gefährdete und sensible Räume wie Operationsbereiche, Röntgen- und nuklearmedizinische Einrichtungen, Laborräume, Wäschereibereiche oder Räume für elektrische Einrichtungen müssen zu anderen Gebäudebereichen feuerwiderstandsfähig abgetrennt werden. Eine Entrauchung von Treppenräumen in diesen Einrichtungen muss möglich sein bzw. der Raucheintritt verhindert werden.Die Vielzahl an Vorschriften gepaart mit den Bauprodukten und deren notwendiger bauaufsichtlicher Nachweisführung macht das Thema Brandschutz für Architekten, Fachplaner, Bauherren, Betreiber und ausführende Gewerke nicht gerade einfach. Zudem sind auch die Themen Architektur, Optik, Funktionalität, Nachhaltigkeit und Kostenoptimierung zu berücksichtigen.
Baukastensystem von Priorit für TGA und Ausbau von Rettungswegen
Eine mögliche Lösung, die diese vorgenannten Anforderungen an den baulichen Brandschutz leisten kann, ist das Brandschutz-Baukastensystem „System 42“ der Priorit AG, speziell konzipiert für die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) sowie den Ausbau von Rettungswegen innerhalb von Gebäuden. Dem Gedanken folgend, baurechtliche und sicherheitsrelevante Anforderungen mit hohen Ansprüchen an Gestaltungsmöglichkeiten bei gleichzeitig funktionalen Ausführungen zu kombinieren, hat Priorit das System 42 entwickelt und kontinuierlich weiterentwickelt.
Das System 42 ist ein modulares, nichtbrennbares Wand- und Raumbausystem mit einer sehr geringen Wandstärke von nur 42 Millimetern, das eine Feuerwiderstandsfähigkeit von 30 oder 90 Minuten ermöglicht. Die einlagigen Wand-, Decken-, Tür-, und Revisionselemente sind miteinander kombinierbar. Dadurch lassen sich eigenständige oder in Kombination mit im Gebäude vorhandenen feuerwiderstandsfähigen Bauteilen verschiedene Bauformen wie zum Beispiel Systeme in I- / L- / U- Form umsetzen.
Das Brandschutz-Baukastensystem „System 42“ eignet sich besonders für die Abtrennung der Technischen Gebäudeausrüstung (sicherheitstechnische Anlagen, AV-SV, ELA, BMA, BOS, Notlichtanlagen, Notstromversorgung usw.) oder Lagergut auf Rettungswegen, für Installationsschächte und deren großformatige Revisionierung, für Abströmschächte der RDA-Anlagen oder feuerwiderstandsfähige Raumlösungen. Vollständig revisionierbare Schächte und Abtrennungen können ebenso errichtet werden wie komplette Räume. Problemlos lassen sich Bauhöhen bis vier Meter umsetzen.
Die einzelnen Elemente bestehen aus einem Plattenbaustoff, welcher mit Oberfläche nichtbrennbar A2-s1, d0 nach EN 13501-1 klassifiziert ist. Durch den Einsatz dieses Verbundbaustoffs werden keine zusätzlichen Brandlasten in die Gebäude eingebracht. Dieser ist außergewöhnlich hart und robust und kann mit verschiedenen pflegeleichten und chemisch beständigen Oberflächen beschichtet werden. Die Auswahl reicht von Unifarben bis hin zu hochwertigen Furnier Oberflächen. Einzelne Bestandteile des „System 42“ wie Türen, Revisionsöffnungsverschlüsse oder Entrauchungsklappen lassen sich auch mit anderen Wandarten kombinieren. Die Montage der vorgefertigten Elemente erfolgt schnell, einfach und nahezu staubfrei. Bei Bedarf können die die Wandelemente vor Ort problemlos an die baulichen Gegebenheiten angepasst werden.
Anette Blum, Marketing bei Priorit AG