Chaos an den Flughäfen: abgesagte Flüge, Verspätungen, lange Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen - in den vergangenen Tagen sei in den Medien häufig darüber berichtet worden, dass das fehlende Sicherheitspersonal für die aktuellen Engpässe auf den Flughäfen verantwortlich sei. Diese Aussage ist laut Hansen falsch. Momentan beschäftige man 90-95 % des Personals, das man Ende 2019 unter Vertrag hatte. Und das bei einem noch reduzierten Flugbetrieb, der derzeit bei ca. 70% des Vor-Pandemie-Aufkommens liege. Somit sei grundsätzlich ausreichend Personal vorhanden. Dennoch versuche man, die 100% durch Personalakquise und Ausbildung zu erreichen. Ein großes Problem sei allerdings die Höhe des derzeitigen Krankenstandes. Etwa 20% der Mitarbeiter seien aktuell - auch coronabedingt – krank, das seien ungefähr doppelt so viele wie in „normalen“ Zeiten. Hier versuche man, die einsatzbereiten Mitarbeiter unter anderem durch Überstundenangebote zur Mehrarbeit zu motivieren.
Strukturelle Probleme führen zum Chaos an deutschen Flughäfen
Die Hauptursache für die Überlastung der Flughäfen sieht Hansen in strukturellen Problemen: Die Bundespolizei schreibe für jeden Flughafen die Personalstärke und die Anzahl der Kontrollspuren aus. Dabei wird mit Durchschnittswerten kalkuliert. Spitzen, wie sie beispielsweise zu Ferienbeginn entstehen, könnten daher schlecht abgefedert werden. Hansen forderte außerdem eine Veränderung der rechtlichen Möglichkeiten. So müsse es leichter möglich sein, Personal, das beispielsweise andere Zugangskontrollen durchführe, kurzfristig in die Passagierkontrolle zu versetzen.
Gespannt beobachtet Hansen die Pläne des Frankfurter Flughafens. Der Betreiber Fraport übernimmt anstelle der Bundespolizei ab dem 1.1.2023 die Organisation und Steuerung der Luftverkehrssicherheitskontrollen. Ein erster Schritt, um das „Wirrwarr“ an Zuständigkeiten mehrerer Behörden rund um die Sicherheitskontrollen zu vereinfachen, so Hansen abschließend.