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Verbände 28. März 2023

ASW Bundesverband: Sicherheitstagung warnt vor Angriffen

Auf der 16. Sicherheitstagung des BfV und ASW Bundesverbandes wurde vor Angriffen auf die deutsche Wirtschaft gewarnt.

Sinan Selen (l.), Vizepräsident des BfV, und Volker Wagner, Vorstandsvorsitzender des ASW Bundesverbands, warnen vor Angriffen auf die deutsche Wirtschaft. 
Sinan Selen (l.), Vizepräsident des BfV, und Volker Wagner, Vorstandsvorsitzender des ASW Bundesverbands, warnen vor Angriffen auf die deutsche Wirtschaft. 

Im Rahmen der 16. Sicherheitstagung vom Bundesamt für Verfassungsschutz und der Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft (ASW Bundesverband) wurde vor Angriffen auf die deutsche Wirtschaft gewarnt. Der ASW-Bundesvorsitzende Volker Wagner äußerte sich besorgt aufgrund massiv steigender Spionage- und Cyberangriffe auf die deutsche Wirtschaft. „Es besteht dringender Handlungsbedarf für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft“, so Wagner.

Sicherheitstagung des BfV und ASW Bundesverbands warnt vor Angriffen

Rund 160 Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik sowie den Sicherheitsbehörden waren sich in Berlin einig: Die Themenliste von Sicherheitsherausforderungen war selten so lang und gleichzeitig mit einem besonders hohen Bedrohungsgrad verbunden. Angriffe auf die Nord Stream 1 und 2 sowie die Deutsche Bahn haben jüngst die Verletzlichkeit der lebensnotwendigen Kritischen Infrastrukturen vor Augen geführt und lassen weitere Sabotagehandlungen befürchten. Zudem steigen Cyberangriffe drastisch in Menge, Frequenz und auch Intelligenz.

Die Coronapandemie hat weltweit die Fragilität und Verwundbarkeit von globalen Lieferketten verdeutlicht. Das Krisenmanagement hat systemische Risiken für die Wertschöpfungskette sämtlicher Branchen offenbart. In der Folge entstanden Liefer- oder Versorgungsengpässe bis hin zu Insolvenzen namhafter deutscher Unternehmen. Trotz zurückgehender Pandemie zeigen sich weitere Verwerfungen. „Wir registrieren massiv steigende Preise, Probleme in unseren globalen Lieferketten, und viele Wirtschaftsexperten prophezeien für die nächsten Monate eine stark zurückgehende Nachfrage verbunden mit einem schwachen bis rückläufigen Wirtschaftswachstum. Drastisches Kostenmanagement wird für viele Firmen überlebensnotwendig“, so ASW-Chef Wagner weiter.

Der Technologiestandort Deutschland ist mit seiner Forschungs- und Unternehmenslandschaft zunehmenden Risiken durch Wirtschafts- bzw. Industriespionage ausgesetzt. Es ist daher erforderlich, den Wirtschaftsschutz in Deutschland und Europa weiter zu stärken. Dazu fordert der Verband für die Wirtschaft unter anderem einen Koordinator im Bund und einen deutlich verbesserten Informationsaustausch zwischen Sicherheitsbehörden und Wirtschaftsunternehmen. Die Initiative Wirtschaftsschutz auf Bundesebene ist ein wichtiges Dachbündnis, das es konsequent auszubauen gilt.

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Das neue Positionspapier mit dem Titel „Deutsche Wirtschaft in Sorge vor Sabotage & Angriffen“ vom  ASW Bundesverband fordert eine Nationale Analyse- und Strategieplattform für den Wirtschaftsschutz.
ASW Bundesverband: Neues Positionspapier
Der ASW Bundesverband stellt anlässlich der 16. Sicherheitstagung ein Positionspapier mit dem Titel „Deutsche Wirtschaft in Sorge vor Sabotage & Angriffen“ vor.

Der Vizepräsident des BfV, Sinan Selen, erklärte: „Autoritäre Staaten lehnen unsere liberale Ordnung ab und untergraben sie mit offenen und verdeckten Methoden. Sie sprechen zwar von freiem Wettbewerb, in Wirklichkeit verzerren sie aber die Spielregeln. Im Ringen um politische und ökonomische Dominanz setzen diese Akteure staatliche und nicht-staatliche Instrumente ein – auch nachrichtendienstliche. Die Systemrivalität wird nicht nur im Bereich der Wirtschaft ausgetragen, sondern findet inzwischen auch auf den Schauplätzen der Wissenschaft und Forschung statt. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, bedarf es auch einer Härtung der Systeme. Es gilt, aufmerksam zu sein und sich nicht „ausweiden“ zu lassen. Wir raten dringend, im Rahmen von Kooperationen die eigenen „Kronjuwelen“ zu schützen. Das BfV deckt mit seiner Cyber- und Spionageabwehr verzerrende Maßnahmen anderer Staaten auf. Der Wirtschaftsschutz sensibilisiert potenziell gefährdete Stellen für mögliche Einfallstore. Damit leisten wir unseren Beitrag in einem komplexen Umfeld für Wirtschaft, Forschung und Wissenschaft.“

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