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Industriespionage 9. Mai 2012

4,2 Milliarden Euro Schaden in Deutschland

Über die Hälfte aller deutschen Unternehmen ist bereits Opfer von Industriespionage geworden. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie "Industriespionage 2012", die jetzt die Sicherheitsberatung Corporate Trust in Zusammenarbeit mit der Brainloop AG sowie der TÜV Süd AG, München vorgelegt hat.

Das Einsteckschloss für Innentüren im Original von der Schulte-Schlagbaum AG (links im Bild) und daneben das Plagiat von der Firma Abson A/S aus Dänemark.
Das Einsteckschloss für Innentüren im Original von der Schulte-Schlagbaum AG (links im Bild) und daneben das Plagiat von der Firma Abson A/S aus Dänemark.

Demnach machte genau 54,6 Prozent der deutschen Wirtschaft unliebsame Erfahrung etwa mit Hackerangriffen, Wirtschaftsspionage durch ausländische Nachrichtendienste, Konkurrenz-ausspähung von Wettbewerbern, Spionage organisierter Verbrecherbanden oder Geheimnisverrat illoyaler Mitarbeiter.

Im Fokus der illegalen Machenschaften stehen mittelständische Unternehmen, die mit 23,5 Prozent am meisten geschädigt wurden. Mit 18,5 Prozent folgen große Konzerne, danach sind Kleinunternehmen mit 15,6 Prozent am dritthäufigsten im Visier der Angreifer. "Vorsichtig berechnet beläuft sich die Gesamtsumme des finanziellen Schadens deutscher Unternehmen durch Industriespionage auf insgesamt 4,2 Milliarden Euro pro Jahr", sagt Christian Schaaf, Studienleiter und Geschäftsführer von Corporate Trust.

Den Angreifern geht es fast immer um das Ausspähen sensibler Unternehmensdaten, über Jahre erworbene Forschungsergebnisse oder von anderem streng geheimen Firmen-Know-how. Dabei gehen die Angreifer immer aggressiver vor: "Die Hackerangriffe auf Sony, Google, die Nato oder den IWF zeigen, dass die Cyber-Kriminellen Ziele und Taktiken radikalisiert haben. Diese veränderte Bedrohungslage macht ein grundlegendes Umdenken in Bezug auf Informationsschutz, speziell die IT-Sicherheit, Mitarbeiterbindung und die Grundregeln für den Wissensaustausch erforderlich", so Schaaf. Auch staatliche Stellen setzen zunehmend auf die Möglichkeiten der Spionage über das Internet.

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